Lange bevor George Clooney oder Patrick Dempsey in den Arztkittel schlüpften, machte Sascha Hehn als Dr. Udo Brinkmann die Frauenwelt schwach. Jetzt wird der blonde Jüngling von einst unfassbare 60 Jahre alt.

Lange bevor George Clooney oder Patrick Dempsey in den Arztkittel schlüpften, machte Sascha Hehn als Dr. Udo Brinkmann die Frauenwelt schwach. Jetzt wird der blonde Jüngling von einst unfassbare 60 Jahre alt.

 

Stuttgart - Es gab eine Zeit, da war Deutschland noch geteilt, Helmut Kohl Bundeskanzler und alle Mädchen standen auf Sascha Hehn. In den goldenen 1980er Jahren gab es kaum etwas lässigeres, als wenn der blondgelockte Jüngling mit den aufgekrempelten Sackoärmeln vor einem urigen Schwarzwaldhaus im Glottertal aus seinem weißen Golf-Cabrio sprang.

Denn lange vor George Clooney in „Emergency Room“ oder Patrick „McDreamy“ Dempsey in „Grey’s Anatomy“ war Hehn als Dr. Udo Brinkmann in der Kultserie „Schwarzwaldklinik“ ein gut gebauter Gott in weiß. Noch aufregender wurde es nur im „Traumschiff“, wenn der TV-Liebling als Stewart Victor oben ohne und in knapper Badehose an Südseestränden bräunte.

Fast 30 Jahre gingen seither ins Land. An diesem Samstag wird Sascha Hehn sage und schreibe 60 Jahre alt. Über seinen Geburtstag reden will er nicht, ob er groß feiert, ist ein Geheimnis. Zeit dazu hätte er aber. Zwar steht er derzeit für die zweite Staffel der ZDF-Satire „Lerchenberg“ vor der Kamera, an seinem Geburtstag ist aber drehfrei, wie ein Sprecher des Senders sagt.

Mit "Lerchenberg" zurück auf die Mattscheibe

Vor anderthalb Jahren war die Sitcom Hehns erster zaghafter Schritt zurück in die große Fernseh-Öffentlichkeit. Mit Augenzwinkern und feiner Selbstironie spielt Sascha Hehn in "Lerchenberg" - sich selbst.

Nach Dauerpräsenz in der „Schwarzwaldklinik“ als Fernseh-Sohn von Klausjürgen Wussow und als Steward und Erster Offizier auf dem ZDF-„Traumschiff“ in den 1980er Jahren hatte er sich eine Zeit lang ziemlich zurückgezogen und war nur selten Gast auf den Fernsehbildschirmen. Eine Fernseh-Romanze im Jahr reichte dem Schauspieler, der in München geboren wurde, seine Karriere in den 1970er Jahren unter anderem mit Machwerken wie „Schulmädchen-Report“ begann und heute zurückgezogen in Bayern auf dem Land lebt.

Doch dann legte er ein Comeback hin, mit dem viele wohl nicht mehr gerechnet hatten. Nach dem mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichneten und auch für den Grimme-Preis nominierten „Lerchenberg“ kehrte Hehn Anfang des Jahres an den Ort zurück, der ihn einst zum Traum von Schwiegermüttern und Schwiegertöchtern gleichermaßen machte: zum „Traumschiff“.

Seit Anfang des Jahres ist er als Kapitän Victor Burger der Chef auf dem ZDF-Dampfer. Seine erste Reise führte ihn am Neujahrstag 2014 ins australische Perth, an Weihnachten und Neujahr 2015 geht es nach ZDF-Angaben nach Mauritius und Kanada. „Das ist doch der Rentner-Job schlechthin“, freute sich Hehn, nachdem bekannt wurde, dass er die Nachfolge von Siegfried Rauch auf der Kommandobrücke annimmt. „Wenn ich das 15 Jahre mache, bin ich Mitte 70“, sagte er. „Andere gewinnen im Lotto und ich darf um die Welt reisen.“