Bissig, feministisch, politisch inkorrekt: So kennt und schätzt man die in Tübingen aufgewachsene Kabarettistin Maren Kroymann. Jetzt wird sie für ihr Lebenswerk mit dem Comedy-Ehrenpreis geehrt.

Köln - Die Kabarettistin und Schauspielerin Maren Kroymann bekommt den Deutschen Comedypreis für ihr Lebenswerk. Das teilte der Sender Sat 1 der Deutschen Presse-Agentur mit. Kroymann werde bei der Verleihung des Deutschen Comedypreises am Freitagabend (1. Oktober, 20.15 Uhr, Sat 1) den Ehrenpreis erhalten.

 

Gesellschaftskritisch und unterhaltsam

Ralf Günther, Geschäftsführer der Veranstalter vom Cologne Comedy Festival, begründete die Entscheidung mit Kroymanns enormer Vielseitigkeit. „Sie ist eine begnadete Sängerin, vielseitige Schauspielerin und wunderbar hintersinnige Kabarettistin. Sie ist die Pionierin der feministischen Satire, stets relevant, gesellschaftskritisch und immer höchst unterhaltsam“, sagte er. Die 72-Jährige sei einzigartig und ein „absoluter Glücksfall für die deutsche Humorbranche“.

Satirespritzen einer „Nachtschwester“

Kroymann hat in vielen erfolgreichen Filmen und Serien mitgespielt. Einem großen Publikum wurde sie Ende der 1980er Jahre als Pfarrersgattin in „Oh Gott, Herr Pfarrer“ (ARD) bekannt. Von 1993 bis 1997 setzte die Schauspielerin, Musikerin und Humoristin, die als Akademikertochter in Tübingen groß wurde, als „Nachtschwester Kroymann“ in der ARD ihre giftigen Satirespritzen, anstatt Händchen zu halten. Danach packte sie ihr Satiretalent in Bühnenprogamme wie „Gebrauchte Lieder“ oder „In my Sixties“, mit denen sie erfolgreich tourte.

Den Grimme-Preis hat sie schon

2017 feierte sie mit ihrer Sketch-Comedysendung „Kroymann“, ebenfalls ARD, ein fulminantes Comeback als TV-Satirikerin – mit Sketchen so bissig, feministisch und herrlich politisch inkorrekt wie eh und je. Für die Sendung wurde Maren Kroymann in den vergangenen Jahren mehrfach ausgezeichnet, auch mit dem Grimme-Preis.

Der Deutsche Comedypreis wird jährlich von der Brainpool TV GmbH verliehen. Der Preis steht in der Kritik, weil häufig Künstlerinnen und Künstler ausgezeichnet wurden, deren Sendungen von Brainpool produziert werden.