Bremen verzeichnet 50 Corona-Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner und überschreitet damit eine kritische Schwelle. Fortan gelten schärfere Schutzmaßnahmen.

Bremen - Die Stadt Bremen hat erstmals die Grenze von 50 Corona-Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschritten. Das teilten die Gesundheitsbehörden am Mittwoch mit. Der Wert liege bei 57,6. Damit gelten in der Hansestadt automatisch schärfere Regeln unter anderem für private Feiern und Großveranstaltungen. Ob der SPD-Landesparteitag am Samstag unter diesen Bedingungen stattfinden kann, ist unklar. Es wird eine Verschiebung auf 2021 geprüft.

 

Schon am Dienstag hatten die Behörden eine Zunahme der bestätigten Corona-Fälle um 70 für die Stadt Bremen gemeldet. Das war der bislang stärkste Anstieg. Am Mittwoch lag diese Zahl sogar bei 99. Der Senat hatte am Dienstag mehrere Maßnahmen für den Fall beschlossen, dass die 50er-Grenze überschritten wird.

Unter anderem sind alle Veranstaltungen, bei denen Alkohol ausgeschenkt wird, auf maximal 25 Teilnehmer beschränkt. Für Veranstaltungen - etwas Theater oder Lesungen - ohne Alkoholausschank liegt die Grenze bei 100 Teilnehmern. Bislang gelten Obergrenzen von 250 in Innen- und 400 im Außenraum. Auch die Maskenpflicht soll verschärft werden.

Auch für das Volksfest ist Schluss

Für Privatfeiern gilt eine Begrenzung auf 25 Teilnehmer. Für private Feiern in Wohnungen gibt es die „dringende Empfehlung“ die Zahl der Gäste auf zehn zu beschränken.

Auch für den „Freipark“ - die deutlich abgespeckte Ersatzveranstaltung für das Bremer Volksfest Freimarkt - ist mit dem Überschreiten des Grenzwertes zunächst Schluss. Er muss sofort unterbrochen werden. Die Besucherzahlen waren bereits von 6000 auf 3000 reduziert worden.

„Diese Maßnahmen gelten solange, bis der Inzidenzwert stabil unter 50 liegt“, hieß es in einer Pressemitteilung. Die Regelung gilt nur für Stadtgemeinde Bremen und nicht für das zum Bundesland Bremen gehörende Bremerhaven. Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) hatte am Dienstag betont, dass die Situation in Krankenhäusern und auf Intensivstationen „in keinster Weise“ besorgniserregend sei. Diese seien nicht über Gebühr belastet.