Die 14. Auflage von Schätze des Westens war aus Sicht der Geschäfte und Ateliers ein Erfolg.

S-West - Gemeinhin ist auf einer Schatzkarte exakt ein Punkt markiert, an dem sich die Kostbarkeiten verbergen. Die Stadtteilkarte auf dem Flyer, der zur Suche nach den Schätzen des Westens einlud, hob 34 Punkte hervor. Wer sie am Samstag aufsuchte, fand Kunst, Design, Handwerk und mehr. Etwa im Atelier 89 von Simone Leister, die in der Seyfferstraße Papier- und Lichtobjekte anbietet. „Wenn man keine festen Öffnungszeiten hat, ist diese Veranstaltung eine schöne Gelegenheit, die Räume auch für jene zu öffnen, die sonst nur die Schaufenster kennen“, zeigte sich die Künstlerin von der Schatzsuche im Quartier angetan. „Ich habe das Gefühl, dass heute etwas weniger los ist als im vergangenen Jahr, aber es kommen immer noch viele Leute vorbei – selbst von außerhalb und die meisten sind begeistert. Der Aufwand lohnt sich.“

 

Leer stand der Laden nie

Auch vor dem Rosabraun in der Gutenbergstraße wehte die grüne Fahne, die bei der 14. Ausgabe wieder Erkennungszeichen der Schätze des Westens war. Sabine Braun, die das Geschäft für Kaffee und Wohnkultur führt, hatte nicht den Eindruck, dass der Andrang geringer war als in Vorjahren. „Ich bin zufrieden, wie immer“, sagte sie und garnierte ein paar Waffeln mit Puderzucker. „Neben unserem Adventsverkauf ist diese Veranstaltung einer der Höhepunkte des Jahres.“ Braun sprach von Stoßzeiten, in denen besonders viel Publikumsandrang herrsche. Leer stand der Laden nie. Im Vogelsangatelier herrschte zwischen fliegenden Fischen mit Fallschirm als Wanddekoration und Ufos aus Stoff regelrechtes Gedränge. Alles war weitgehend auf das diesjährige Motto der Veranstaltung abgestimmt: Schwarz und Weiß. Selbst der Marmorkuchen trug die Zebrafarben. „Ich freue mich, dass wir so verschiedene Leute hier haben“, kommentierte Susi Klotz den Andrang. „Stammkunden kommen ebenso vorbei wie Freunde und Flaneure, die das Viertel erkunden.“

Neben dem Geschäft in der Vogelsangstraße kümmerte sich Klotz auch mit um die Gesamtorganisation. „Leider gibt es Teilnehmer, die die Schätze des Westens als reine Serviceleistung verstehen“, stellte sie seufzend fest. „Ich fände es schön, wenn sich alle mit einbringen würden.“ Regelrecht sauer machten sie jene Läden, die sich mit Luftballons schmückten und suggerierten, sie seien Teil des Geschehens, obwohl sie sich nicht offiziell beteiligten. „Man könnte das als Kompliment für den Erfolg unserer Idee sehen“, so Klotz. „Wenn ich daran denke, wie sehr sich viele Menschen, angefangen bei der Grafikerin, die unentgeltlich die Plakate gestaltet hat, ins Zeug gelegt haben, finde ich so etwas aber einfach nur daneben.“

Geschäftsführer gut gelaunt

Kevin (26) und Britta (27) befanden sich noch ganz am Anfang ihrer Tour. In der Breitscheidstraße hatten sie sich bei Kunst im Hinterhaus umgesehen. Konkrete Pläne, wo es hingehen sollte, gab es noch nicht. Mit einer Ausnahme: dem Plattsalat. Dort wurde am Samstag auch das 20. Jubiläum des Mitgliederladens begangen. „Wir sind definitiv ein Schatz des Westens“, erklärte Geschäftsführer Thomas Becher gut gelaunt. „Dieses Jahr haben wir es auch endlich geschafft, uns für die Veranstaltung anzumelden. Das Lustige ist, dass schon in der Vergangenheit immer Leute vorbeikamen, die dachten, wir seien Teil der Aktion. Ich denke, künftig werden wir regelmäßig dabei sein.“