Ein dunkler Streifen zog sich Sonntagabend über den Stuttgarter Himmel: Wir erklären, wie so ein Phänomen zustande kommt.

Ein seltsamer Anblick war das am Sonntagabend am Stuttgarter Abendhimmel: Über den kompletten Himmel zog sich gegen 20.45 Uhr ein schnurgerader dunkler Streifen. Kai-Uwe Nerding, Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes Stuttgart, hat eine Erklärung: „Es handelt sich höchstwahrscheinlich um den Schatten des Kondensstreifens eines Flugzeugs.“

 

Im oberen Bildrand sehe man noch die Spitze des Kondensstreifens. Die Sonne stand wohl recht niedrig im Rücken des Fotografen und strahlte den Kondensstreifen flach von unten an. Es sei an sie kein ungewöhnliches Phänomen. Ähnliche Schatten entstehen laut dem Meteorologen auch, wenn weit entfernte Gewitterwolken, sogenannte Cumulonimbus, von der Sonne im richtigen Winkel angestrahlt werden. Dies sei in diesem Fall aber auszuschließen.

Die richtigen Voraussetzungen

Optisch verstärkt wurde der Schatten dadurch, dass zur Zeit der Aufnahme in der Atmosphäre viele Partikel in der Luft schwebten. Dies sei an der milchig blauen Farbe des Himmels zu erkennen. Je weniger Schwebeteilchen in der Luft sind, desto weniger würden die Sonnenstrahlen abgelenkt und desto klarer sei das Blau.

Dies kann man laut Nerding etwa so erklären: Hält man ein Objekt vor eine Scheibe und strahlt es an, ist auf der Scheibe nur ein Schatten zu sehen, wenn sie schmutzig ist. Die Partikel auf der Scheibe reflektieren das Licht. Ist die Scheibe sauber, dann passiert das Licht das Glas fast ungebrochen und es entsteht kein sichtbarer Schatten.