Wer Angst vor Spinnen hat, sollte das Kornwestheimer K demnächst vielleicht besser meiden: Am 15. April öffnet dort „Deutschlands größte mobile Insekten- und Spinnenausstellung“.

Die Ausstellung „Insectophobie“ weiß, wie man emotionale Spannungsfelder erzeugt. Da stehen im Werbeflyer Attribute wie „lehrreich“ sowie „kulturell und pädagogisch wertvoll“, um die Schau zu bewerben – und zwar gleich neben dem Bild eines Typen, der mit selbstbewusstem Blick eine handtellergroße Spinne seine Halbglatze emporklettern lässt. Von „Riesen Spinnen“ ist da zudem die Rede, würde man den Kontext nicht kennen, könnte man sich aussuchen, ob hier, je nach Lesart, die „Riesen spinnen“ oder ob „Riesenspinnen“ im Fokus stehen. Nun. Zweiteres. Und was für Oschis das werden, darauf deutet das fette rote Ausrufezeichen hinter der Überschrift hin, die ihren Rechtschreib-Fauxpas stolzer vor sich herträgt als eine Riesen Spinne ihre Kieferklauen.

 

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Fett und rot, und daher passt wirklich alles, ist auch das Signum des Veranstaltungsortes, an dem die Insectophobie demnächst einen Platz finden wird: das Kornwestheimer Insekten-Eventzentrum Nummer eins, das K. Am Freitag, 15. April, wird Deutschlands – nach eigene Aussage – größte mobile Insekten- und Spinnenausstellung von 10 bis 18 Uhr in dem Kultur- und Kongresszentrum einen Platz finden. Ausgestellt werden lebende Insekten und Spinnen von allen Kontinenten, es gibt Informationen zu Lebensraum und Verhalten der verschiedensten von ihnen. Mit dabei sind, für alle, die es gerne besonders wuselig, aber auch giftig mögen, verschiedene Skorpionarten und Riesentausendfüßler.

Gottesanbeterinnen und Gespensterheuschrecken

Und, wir zitieren hier nur die Ankündigung: „Seltene Insekten wie Käfer.“ Ob es sich um Kartoffelkäfer oder Marienkäfer handelt, geht nicht aus dem Werbetext hervor, beides wäre für eurozentristisch denkende Menschen nicht ganz so außergewöhnlich. Daher vermuten wir einfach, dass vergessen wurde, „Riesen“ vor das „Käfer“ zu schreiben, um die Exotik der zu betrachtenden Wesenheiten hervorzuheben. Jedenfalls geht es weiter: Auch Gottesanbeterinnen und Gespensterheuschrecken – „im Großformat“ – werden zu sehen sein.

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Die Insectophobie legt auf dreierlei besonderen Wert. Erstens: Besucher und Besucherinnen können ihre Spinnenphobie abbauen, Mitarbeiter nehmen sich persönlich Zeit, um Ängstlichen die possierlichen Tierchen persönlich kennen zu lernen. Zweitens: Es gibt einen pädagogischen Streichelzoo mit Spinnen und Insekten. Für jung und alt. Drittens: Vor Ort sein wird die größte! Lebende! Vogelspinne! Der Welt!

Große Schau im kleinen Saal

Also dann, auf ins K zur munteren Spinnenschau inklusive Streicheltherapie. Die Veranstalter betonen noch: „Die attraktiv eingerichteten Terrarien und eine passende Soundkulisse schaffen dabei eine besondere Atmosphäre, diese soll gerade ängstlicheren Menschen helfen, sich den verkannten Insassen zu nähern und sie nicht als bösartige Kreaturen zu sehen.“ Das ganze findet übrigens im kleinen Saal des Ks statt. Dem ist nichts hinzuzufügen.