In der Eiswelt in Degerloch ist am Wochenende eine Schaumparty gefeiert worden. Das hat den früheren langjährigen Leiter der Eisbahn ins Grübeln gebracht. Er hatte das auch einmal versucht. Einmal und nie wieder, sagt er.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Degerloch - Klaus Heidemeier hat sich in die Achtzigerjahre zurückversetzt gefühlt: Wegen der Schaumparty am vergangenen Sonntag in der Eiswelt – auf seiner alten Eisbahn. Klaus und Christel Heidemeier haben den Laden drei Jahrzehnte geschmissen, die Eiswelt hieß damals noch Eissportzentrum. Über Schaumpartys war Klaus Heidemeier bereits hinweg. Einmal habe er das ausprobiert, erzählt er. Das muss Ende der 1980er gewesen sein. „Damals kamen die Schaumkanonen ganz neu auf.“ Wie gesagt, einmal und nie wieder. Auf dem Eis waberte ein halber Meter Schaum, und die Gäste schleppten die Hauptzutat für diese Party in die Umkleiden, zur Kasse, die Treppen rauf und runter, und sogar in die damalige Gaststätte. „Das war so ein klebriges Zeug“, sagt er. Aber nicht nur der Glibber ließ Klaus Heidemeier staunen ob der „ersten Schaumparty in der Eiswelt“ am vergangenen Sonntag. „Da war damals eine Gefährlichkeit drin, weil man die Schlittschuhe nicht mehr sah“, sagt der frühere Betriebsleiter. „Es ging Gott sei Dank ohne schwere Unfälle über die Bühne.“ Nachdem der Putztrupp damals fertig war, hat sich Klaus Heidemeier gesagt: „Das kommt mir nicht mehr rein.“

 

Der neue Betriebsleiter schwärmt

Im Jahr 2016 heißt der Betriebsleiter nicht mehr Klaus Heidemeier, sondern Marcus Neidlinger. Und der erzählt am Tag nach der Schaumparty: „Die Kids hatten einen wahnsinnigen Spaß.“ Mit Kids meint er Jugendliche zwischen zehn und 16 Jahren. Am Sonntag seien circa 700 Leute zur Eisdisco gekommen, für die Wechselklamotten genauso wichtig waren wie die Schlittschuhe. Laut Neidlinger sind das 150 Gäste mehr als bei einer normalen Party.

Der Eisbahn-Leiter sagt zudem, von Gefahr habe überhaupt keine Rede sein können. Anders als zu Heidemeiers Zeiten kämpften sich die Eisläufer bei dem zweiten Versuch nach einem Vierteljahrhundert nicht auf der gesamten Fläche durch Schaumberge. Nur in einem Eck auf etwa acht mal acht Meter habe die Schaumkanone ihren Inhalt verteilt, berichtet Neidlinger. Zudem seien Aufsichtspersonen auf dem Eis gewesen, die die Lage im Blick gehabt hätten.

Ein voller Erfolg

Und auch die Reinigungskräfte hätten am Sonntag nicht arg viel mehr als sonst zu tun gehabt, sagt Neidlinger. „Es wurde darauf geachtet, dass die Leute den Schaum nicht in den Umkleidebereich getragen haben.“ Aus seiner Sicht jedenfalls war die Aktion ein voller Erfolg. „Wir werden das sicher wiederholen“, sagt Neidlinger.

Das freut vielleicht sogar Klaus Heidemeier. Denn so hat er die Gelegenheit, sich höchstpersönlich davon zu überzeugen, dass Schaumparty auf seiner alten Eisbahn auch anders geht. Am Sonntag wollten er und seine Frau Christel hin, aber sein Rücken hat ihn im Stich gelassen. Und dann fühlt sich Klaus Heidemeier wieder zurückversetzt ins Damals. „Es war wichtig, dass man auch was für die Jugendlichen gemacht hat“, sagt er. „Und was wir gemacht haben, war ja der Wahnsinn.“ Deshalb auch damals zum Beispiel die Schaumparty. „Ich war immer dazu bereit, etwas Neues auszuprobieren.“