Das kleine Dorf Wittenweier am Oberrhein war vor 380 Jahren der Schauplatz eines Blutbads. Zeitgenössische Quellen berichten grausige Details von der Schlacht im Dreißigjährigen Krieg. Der Ort des Gefechts lässt sich in der idyllischen Landschaft aber kaum noch ausfindig machen. Eine Spurensuche.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Wittenweier - Wie da Blut geflossen sein soll, ist mir rätselhaft“, sagt Karl-Heinz Debacher. Er blickt in ein Gestrüpp: Haselstauden, Weiden und Weißdornhecken wuchern wild durcheinander. Unter dem Dickicht sollte eigentlich ein „Großer Graben“ verlaufen, wenn gängige Landkarten die Topografie korrekt verzeichnen. Doch da finden sich nur Unkraut, dürre Zweige und welkes Laub. Weit und breit kein Graben, schon gar kein „Blutgraben“, wie jener im Volksmund einst hieß.