Schwerer Schlag für Donald Trump: Der Republikaner Moore unterliegt bei der Senats-Nachwahl in Alabama. Für Trumps Präsidentschaft könnte das einen Wendepunkt bedeuten.

Montgomery - Seit Jahrzehnten haben die Demokraten im US-Staat Alabama bei Wahlen keinen wichtigen Posten mehr erobern können. Genau dies ist nun Doug Jones in der Senats-Nachwahl in dem konservativen Südstaat gelungen – ein Fanal für US-Präsident Donald Trump, der den republikanischen Bewerber Roy Moore trotz der gegen ihn erhobenen Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs unterstützt hatte.

 

Auch wenn der Abstand zwischen beiden am Ende nur rund 20 000 Stimmen betrug, sehen manche Beobachter in dem Ergebnis einen möglichen Wendepunkt in Trumps Präsidentschaft. Wenn die Demokraten selbst in Alabama gewinnen können, sollten sie es dann nicht auch anderswo schaffen können? Entsprechend elektrisiert reagierten namhafte Vertreter der Partei in ersten Reaktionen auf Jones Sieg.

Wahlanalysen zeigen, dass der Demokrat in besonderem Maße die schwarze städtische Bevölkerung für sich mobilisieren konnte. Viel Zustimmung erhielt er aber auch von Weißen mit höheren Bildungsabschlüssen, die bei der Präsidentschaftswahl 2016 noch klar für Trump votiert hatten. Das deutet auf einen Stimmungswechsel hin, der dem Präsidenten größere Sorgen machen sollte als Dahinschmelzen der ohnehin schon dünnen Mehrheit im Senat. Dort liegen die Republikaner jetzt nur noch eine Stimme voraus, womit die Chancen für Trumps Gesundheitsreform praktisch auf null sinken.