Bei einem Walderlebnistag anlässlich des 80. Geburtstags des Landkreises an diesem Sonntag wird auch der geografische Landkreismittelpunkt eingeweiht. Von 10 bis 17 Uhr ist ein umfangreiches Programm geboten.

Schlat - Jules Verne lässt grüßen. Doch zum Erdmittelpunkt brauchen die Kreisbewohner nicht zu reisen, wenn sie an diesem Sonntag etwas erleben wollen. Es reicht, wenn sie den geografischen Landkreismittelpunkt im Schlater Wald ansteuern. Den markiert seit neuestem ein weißer Jurakalkstein, den der Landrat Edgar Wolff um 10.30 Uhr enthüllen wird. Ermittelt wurde der Punkt mittels des Geoinformationssystems des Landratsamtes. Dort und auf dem nahegelegenen Wanderweg findet zum 80-jährigen Bestehen des Landkreises Göppingen ein Walderlebnistag mit viel Programm statt.

 

Nicht nur Männersache

Auf Bäume klettern, Waldketten basteln, unter Anleitung eines Erlebnispädagogen klettern und Spiele entlang des Wanderwegs spielen – Kinder können an diesem Sonntag von 10 bis 17 Uhr den Schlater Wald, der zusammen mit dem Göppinger Oberholz zu den am häufigsten frequentierten Wäldern im Kreis gehört, auf vielfältige Weise entdecken. Doch auch die Erwachsenen kommen an den 17 Stationen entlang des Wanderwegs auf ihre Kosten, etwa wenn der Holzvollernter, der sogenannte Harvester, von 10 Uhr an zu jeder vollen Stunde in Aktion tritt.

Wo Bäume sind, sind auch Motorsägen. Diese leisten nicht nur bei der Forstarbeit wertvolle Dienste. Sie werden auch beim Sportholzfällen, Timbersports genannt, als Sportgeräte genutzt. Diese Disziplin ist offenbar nicht nur Männersache. Beim Walderlebnistag stellt Nadine Münzenmaier, eine Athletin der Stihl Timbersports Series, an der ersten Station diese Disziplin vor und zwar um 12.30, um 14 und 15.30 Uhr.

Der Wald in allen Facetten

Interessantes gibt es ferner über den Beruf des Forstwirts und über die Jagd zu erfahren. Auch heimisches Wildbret darf verkostet werden. Weitere Themen sind der Wald- und der Klimaschutz, die Walderneuerung durch Naturverjüngung und der Nutzen der sogenannten Mini-Urwälder. Das sind spezielle Schutzzonen im Wald.

„Wir wollen mit dem Walderlebnistag zeigen, dass wir alle vom Wald abhängig sind und dass der Wald nicht selbstverständlich da steht“, sagt Diana Neuhauser von der Unteren Forstbehörde des Landratsamts. Sie hat das Programm zusammengestellt. Produkte aus Holz oder Zellulose fänden sich in jedem Haushalt. Sie hofft, dass diese Veranstaltung dazu beiträgt, dass die Besucher den Wald mehr schätzen – und auch die Arbeit der Forstleute. Angesichts der geplanten Forststrukturreform nutze der Landesbetrieb Forst Baden-Württemberg (Forst BW) solche Tage auch, um zu zeigen, „dass wir immer noch die erste Wahl sind“, sagt Neuhauser.

Die Reform sieht unter anderem vor, dass durch die Trennung von Staatswald auf der einen und Kommunal- und Privatwald auf der anderen Seite künftig auch private Dienstleister der Forst BW Konkurrenz machen können.