Es ist die wohl schlechteste Halbjahresbilanz der Deutschen Bahn – und das hat nicht nur etwas mit der Corona-Pandemie zu tun. Vorstandsvorsitzende Richard Lutz spricht von der schlimmsten finanziellen Krise seit Bestehen.

Berlin - Die Deutsche Bahn rechnet 2020 im laufenden Geschäft mit einem Rekordverlust. Zum Jahresende erwarte man ein Minus von bis zu 3,5 Milliarden Euro vor Zinsen und Steuern (Ebit), kündigte das Bundesunternehmen am Donnerstag an. Der Umsatz könne auf bis zu 38,5 Milliarden Euro absacken. 2019 hatte er noch 44,4 Milliarden Euro betragen. Die Prognose sei aber mit hoher Unsicherheit behaftet, hieß es.

 

„Das Virus hat unseren erfolgreichen Wachstumskurs jäh ausgebremst und die DB in die schlimmste finanzielle Krise seit ihrem Bestehen gestürzt“, sagte der Vorstandsvorsitzende Richard Lutz.

Verlust von 3,7 Milliarden Euro im ersten Halbjahr

Im ersten Halbjahr sank der Konzernumsatz verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um knapp zwölf Prozent auf 19,4 Milliarden Euro. Der operative Verlust (Ebit) betrug 1,8 Milliarden Euro. Der Konzern führte das vor allem auf die Folgen der Corona-Pandemie zurück.

Lesen Sie hier: Bahn-Krise von historischem Ausmaß

Hinzu kommt eine Sonderabschreibung auf die Auslandstochter Arriva in Höhe von 1,4 Milliarden Euro. Sie beruht neben den Folgen der Pandemie etwa in Spanien und Italien auch auf dem EU-Austritt Großbritanniens und Problemen auf dem britischen Markt. Unterm Strich führte das im ersten Halbjahr zu einem Verlust von 3,7 Milliarden Euro, wie schon am Dienstag bekannt geworden war.