Es wird heiß in Stuttgart, aber wer in Stuttgart auf Abkühlung in den Brunnen des Schlossplatzes hofft, wird enttäuscht – denn die Sanierung zieht sich hin.

Stuttgart/Karlsruhe - Die Sanierung der beiden Stuttgarter Brunnen auf dem Schlossplatz zieht sich hin. Erst Mitte Juli soll wieder Wasser sprudeln - ursprünglich war Anfang Mai anvisiert. Das teilte eine Sprecherin des zuständigen Finanzministeriums am Freitag mit.

 

Der Grund: Bei einer Grundreinigung im Oktober hatten nicht alle Kalkablagerungen entfernt werden können. „Die Nachreinigung erfolgt in Handarbeit“, sagte die Sprecherin. Dies sei zeitintensiver als erwartet. Außerdem wurden bei der Nachreinigung Risse und Rost entdeckt, die gerichtet werden müssen. Der Kostenrahmen von rund 200 000 Euro könne trotzdem eingehalten werden.

„Wir bedauern die Einrüstung der Brunnen, da dadurch der Schlossplatz nicht in dem Glanz erstrahlt, wie wir es uns wünschen“, sagte die Bevollmächtigte der Stuttgart Marketing-Gesellschaft, Andrea Gehrlach. „Gerade jetzt, wo auch viele Touristen in der Stadt unterwegs sind.“

Die Brunnen waren zwischen Ende Februar und Mitte März verhüllt worden. Der Bezirksbeirat Klaus Wenk (CDU) sagte der „Bild“: „Man hätte die Sanierung so planen sollen, das im Herbst die Teile abgebaut und bis zum Frühjahr saniert werden.“ Allerdings wäre eine Sanierung im Winter laut Ministeriumssprecherin nicht möglich gewesen: „Die Arbeiten für die Instandsetzung erfordern eine durchgängige Außentemperatur von plus acht Grad und eine möglichst trockene Witterung.“

Karlsruhe hat das gleiche Problem

Auch in Karlsruhe plätschert es nicht in allen Brunnen und Wasserspielen. So steht die Frauen-Figur im Brunnen auf dem Stephanplatz im Trockenen. Auch am Kaiser- und Kolpingplatz sprudelt kein Wasser, wie die „Badischen Neuesten Nachrichten“ kürzlich berichteten. Gartenbauamtschef Helmut Kern machte auch keine Hoffnung, dass es in diesem Jahr noch mit allen Brunnen etwas wird. Das Gartenbauamt ist für mehr als 130 der Brunnen zuständig. Gründe seien fehlendes Geld und technische Probleme.

Opfer überbordender Zuneigung einiger Karlsruher ist in diesen Tagen ein gerade angelegter Teich im neuen Park in der Südstadt-Ost geworden. Zu viele Menschen eroberten das kleine Gewässer verbotenerweise zum Baden und Schwimmen, zertrampelten dabei junge Pflanzen und zerstörten Ufer und Fontänen. Die Stadt sah sich gezwungen, das Gewässer mit einem Bauzaun abzuriegeln. Jetzt ist eine Debatte über die Nutzung von Brunnen und Gewässern in der Stadt entbrannt.