Vor einigen Wochen schloss Burger King seine Filiale an der Geißstraße. Der Betreiber ist aber immer noch Mieter. Nun gibt es Gerüchte um eine Rückkehr an den Hans-im-Glück-Brunnen.

S-Mitte - Auf den Tischen liegen noch Plakate, die für den König des Specks werben. Ein an die Wand gepinselter Slogan verheißt, dass an der Ecke Geißstraße und Nadlerstraße der Whopper zuhause sei. Auf Englisch bedeutet das Wort „Riesending“. Es ist die Bezeichnung für den Verkaufsschlager der Schnellrestaurantkette Burger King. Unweit des Hans-im-Glück-Brunnens ist seit der Schließung der Filiale Ende April die Zeit stehen geblieben. Nichts deutet daraufhin, dass die Filiale nicht nur vorübergehend geschlossen hat, sondern für alle Zeiten keine Burger mehr anbieten will. Ein Kellner des gegenüberliegenden italienischen Restaurants Primo will dann auch wissen, dass Burger King ins Quartier zurückkehren wird. „Vielleicht macht das dann aber ein neuer Betreiber “, meint der Mann.

 

Die Besitzer des Gebäudes, in dem bis April die Filiale geöffnet hatte, bestätigen, dass sich bisher an dem alten Mietverhältnis nichts geändert hat. Es handelt sich um die Familie Ateschrang, die viele Jahre ein Teppichgeschäft an der Steinstraße unterhielt. Atesch Ateschrang bestätigt, dass die Burger-King-Filiale immer noch ihre Miete bezahlt. Alle seine Mieter würden ohnehin ihre Verträge auf zehn Jahre unterzeichnen, erklärt er.

Welche Pläne sein Mieter derzeit habe, wisse er allerdings nicht, meint Ateschrang. „Ich habe bisher keine Rückmeldung bekommen, wie es weitergeht“, sagt er. Sicher, er sei erstaunt gewesen, als er vor einigen Wochen von der Schließung der Filiale gehört habe. „Gegenüber ist ja die Passage noch nicht fertig, vielleicht gab es da einen Zusammenhang“, meint Ateschrang.

Er deutet damit an, dass sich das Geschäftsumfeld ändern könnte, sobald die Bauarbeiten in der unmittelbaren Nachbarschaft abgeschlossen sind. Eine Fortführung der Burger-Kette an der Ecke Nadlerstraße und Geißstraße könne er sich dann genauso vorstellen wie eine andere Lösung, sagt Ateschrang. „Wir sind grundsätzlich offen und wissen, dass es sich bei unseren Partnern um seriöse Herrschaften handelt“, sagt er. Burger King arbeitet nach dem Franchise-Prinzip. Das Unternehmen stellt die Nutzung eines genormten Geschäftskonzepts gegen Entgelt zur Verfügung. Der Franchise-Nehmer arbeitet dann auf eigene Rechnung und bezahlt die Lizenz an den Franchise-Geber. Mieter der ehemaligen Filialfläche ist also nicht die Kette selbst, sondern ihr lokaler Partner. Nach den Angaben von Burger King sollten sich die Stuttgarter Fans amerikanischer Fastfoodkost nun nicht zu früh freuen. Eine Sprecherin des Unternehmens stellt klar, dass Burger King nicht daran denke, an besagter Stelle erneut eine Lizenz zu vergeben. Die Kette weist also die Gerüchte über eine Rückkehr an den Hans-im Glück-Brunnen zurück.

Die Sprecherin kommentierte im Mai die Frage, ob der Standort enttäuscht habe, mit dem Satz: „Das können Sie sich doch denken“. Die Kalkulation, Nachtschwärmer in der Nähe zahlreicher Bars und Clubs für Burger und Pommes frites zu begeistern, ging angesichts der Konkurrenz ähnlicher Angebote in der Umgebung offenbar nicht wie erhofft auf. Bisher ist festzuhalten, dass die leere Burgerking-Filiale bis auf unbestimmte Zeit ungenutzt bleibt. Wer im Quartier den Whopper vermisst, kann vor der geschlossenen Filiale noch für eine Weile Zeit nostalgisch werden.