Seit Monaten ist die Corona-Krise das vorherrschende Thema nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. In Fernsehserien ist davon bislang aber nicht viel zu merken. „GZSZ“, „Sturm der Liebe“ und Co. haben eine sehr konsequente Art gefunden, mit der Pandemie umzugehen.

München - In der Realität tobt das Virus, doch auf dem Fernsehbildschirm herrscht die schöne, heile Welt: Bekannte deutsche Serien wollen die Corona-Krise bis auf Weiteres konsequent ignorieren, wie eine Umfrage ergab.

 

Das gilt für die „Rosenheim Cops“ in Bayern ebenso wie für das „Großstadtrevier“ im hohen Norden, für „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ (GZSZ) und „Sturm der Liebe“ ebenso wie für „Berlin - Tag & Nacht“. „Inhaltlich thematisieren wir Corona aktuell nicht“, sagte eine Sprecherin der Ufa, die die Seifenopern-Dauerbrenner „GZSZ“ und „Unter Uns“ produziert, auf Anfrage.

Flucht in eine heile Welt

Die Geschäftsführung von „Studio Hamburg“, das den Hamburger Klassiker „Großstadtrevier“ sowie die Telenovela „Rote Rosen“ dreht, teilte mit, „dass die Covid-19-Pandemie keine Rolle in den Drehbüchern und Geschichten spielen wird“ - und sagte auch warum: Zuschauer flüchteten gern in eine heile Welt „und wollen in fiktionalen Formaten nicht mit der Realität konfrontiert werden“.

RTLzwei führte vor allem ganz praktische Gründe an, warum das Virus auch in „Berlin - Tag & Nacht“, einer Sendung, die sich als „Reality-Soap“ versteht, keine Rolle spielen wird: Bei Produktionsvorläufen von bis zu acht Wochen sei das schlicht nicht möglich. Und Bavaria Fiction, die „Die Rosenheim-Cops“ und „Sturm der Liebe“ produziert, teilte mit: „Eine Pandemie passt inhaltlich nicht zur Ausrichtung der beiden Serien.“