Im Stuttgarter Süden soll der Bihlplatz ein einladender Ort zum Verweilen werden. Viele Ideen und Vorschläge der Bürger sind in die Planung miteingeflossen. Der Bezirksbeirat hat ein offenes Ohr für Neues.

S-Süd - Die Grünfläche am Bihlplatz in Heslach ist aktuell alles andere als ein Schmuckstück. Das soll sich bald ändern, sie soll zu einem einladenden Ort der Begegnung für Bürger aller Generationen werden. Dieses Vorhaben beschäftigt den Bezirksbeirat schon längere Zeit. Und auch vielen Anwohnern des Bihlplatzes ist die Um- und Neugestaltung ein Anliegen. Dies war zuletzt auch bei einem Informationsabend des Bezirksbeirats Stuttgart-Süd Ende November deutlich geworden. Dort hatten viele Teilnehmer Ideen vorgebracht, wie die bis dahin durch das Garten-, Friedhofs- und Forstamt der Stadt Stuttgart entwickelte Planung optimiert werden kann. Bei der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats stand das Thema daher einmal mehr auf der Tagesordnung.

 

Ein guter Entwurf mit den Ideen der Bürger

Bei der Diskussion, welche Bürgerideen noch in die Planung integriert werden können, ohne den Kostenrahmen zu sprengen oder den anvisierten Platzcharakter zu verändern, wurde anhand der Redebeiträge eines deutlich: Der am Bihlplatz bislang vorgesehene Standort für einen Altkleidercontainer ist ungeeignet, eine Fläche für Urban Gardening lässt sich nur schwer umsetzen und auch ein Aufbau neuer Spielgeräte für Kleinkinder ist an diesem Standort eher unerwünscht und auch aus Platzgründen kaum mit den nötigen Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen – zumal ein Spielplatz mit Angeboten für Kleinkinder unweit des Bihlplatzes zu finden ist.

Dass Isabel Könekamp vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt viele der von den Bürgern vorgebrachten Ideen „gleich in die Planung eingearbeitet hat“, dafür war der Bezirksvorsteher Raiko Grieb dankbar. Ulrike Holch (SPD) war von der überarbeiteten Planung begeistert – „der neue Entwurf ist total gut“ –, auch Wolf-Dieter Wieland (FDP) war von vielen Überlegungen angetan. Ebenso Ernst Udo Abzieher (AfD), der sich aber wie die CDU-Bezirksbeiräte ganz klar gegen Urban Gardening aussprach. Schließlich würde an so einer belebten Stelle wohl kaum jemand, das Gemüse ernten können, das er angepflanzt hat. Frank Jakob (CDU) begrüßte es, dass die Bürgerbeteiligung bei allen Beteiligten sehr ernst genommen wird und es schnell zu einer Überplanung der vorliegenden Pläne gekommen ist. Christine Speyer (Bündnis 90/Die Grünen) mahnte, den „Platzcharakter zu schaffen“, der in den Diskussionen seither so wichtig gewesen sei. Gerne hätte sie daher auch zusätzliche Sitzmöglichkeiten von der Stadtbahnhaltestelle her. Dort würde sie zudem gerne auf Geländer verzichten, was aus versicherungstechnischen Gründen aber wegen des abschüssigen Geländes kaum machbar sei, wie die Planerin Isabel Könekamp erläuterte. Ihre Fraktionskollegin Christa Niemeier hält „Bänke statt Poller“ am Rand des Geländes für sinnvoll, wichtig sei bei allen Überlegungen aber vor allem eins: „Eine Fehlnutzung des Platzes zu verhindern.“

Zwei Ohren für Anregungen und Vorschläge

Begrüßt wurde die Überlegung, für die Ulme einen anderen Standort zu suchen, und dem Platz einen großzügigeren Charakter zu geben, indem die Bänke neu angeordnet werden. Auch die Aufstellung einer Tischtennisplatte wurde begrüßt. Der Vorschlag, auf dem Platz eine Hajek-Skulptur zu platzieren, fand nur wenig Gegenliebe.

Während Wolf-Dieter Wieland gerne über jeden von den Bürgern vorgebrachten Punkt einzeln abstimmen lassen wollte, sah Bezirksvorsteher Grieb am Ende für ein solches Vorgehen keine Notwendigkeit. Man habe sich intensiv mit den Anregungen auseinandergesetzt, sodass sehr deutlich werde, dass dem Bezirksbeirat die Bürgerbeteiligung wichtig ist und die Vorschläge der Anwohner auch ernst genommen würden. Raiko Grieb freut sich angesichts der jetzt vorliegenden Planung darauf, „dass wir 2015 eine neue Fläche am Bihlplatz erhalten, die zum Verweilen einlädt“.