Am Donnerstagvormittag hat es über zehn Betrugsversuche in Herrenberg gegeben, bei denen ein vermeintlicher Polizist am Telefon vorgegeben hat, in der Nachbarschaft sei eingebrochen worden.

Herrenberg - Das Polizeipräsidium Ludwigsburg registriert aktuell eine Vielzahl von Anrufen falscher Polizeibeamter im Bereich Herrenberg. Am Donnerstagvormittag seien es allein „über zehn“ Betrugsanrufe gewesen, und auch in den letzten Wochen habe es „immer wieder“ Anrufe gegeben, teilt ein Pressesprecher des Polizeipräsidiums auf Anfrage mit. Unter dem Vorwand, in der Nachbarschaft wäre eingebrochen worden, versuchen die Täter am Telefon Auskunft über die Vermögensverhältnisse der Angerufenen zu bekommen um anschließend Geld und Wertgegenstände „in Verwahrung zu nehmen“.

 

Anrufer manipulieren die Call ID, sodass es wirkt, als riefe die Polizei an

Was den Betrug häufig glaubwürdiger macht: Die Täter wenden meist das sogenannte „Call ID Spoofing“ an, so der Polizeipressesprecher. Das bedeutet, dass Anrufe unter einer für den Angerufenen vorgetäuschten Nummer geführt werden – zum Beispiel einer Notrufnummer. So könne es für das Opfer so wirken, als ob der Anrufer von der Polizeidienststelle aus anruft, während der Betrüger in Wirklichkeit jedoch von einem ganz anderen Anschluss anrufe. „Dabei handelt es sich fast ausschließlich um Call Center aus dem Ausland“, erklärt der Polizeisprecher.

Zu den ausländischen Call Centern gehörten dann „Läufer“, die hier vor Ort darauf warten, dass jemand auf die Betrugsmasche hereinfällt. Die Call Center seien verschiedentlich verortet, doch die Mehrheit säße in Osteuropa, so der Polizeipressesprecher.

Wie man sich schützen kann

Um einer solchen Betrugsmasche nicht auf den Leim zu gehen, empfiehlt die Polizei, niemandem am Telefon Auskünfte über die eigene Person oder über Vermögensverhältnisse zu geben und sich nicht unter Druck setzen zu lassen. Zudem sollte die die angezeigte Telefonnummer, der angebliche Name und die angebliche Dienststelle des Anrufers vor dem Auflegen notiert werden. Anschließend müsse darauf geachtet werden, nicht die Rückruftaste zu wählen – mit der man wieder bei den Betrügern landet – sondern stattdessen die bekannte Polizeidienststelle in der Nähe oder der Polizeinotruf 110.