Nie zuvor war das Stuttgarter Hip-Hop Open so erfolgreich wie dieses Jahr. "Hip-Hop lebt", sagt Schowi von der Band Massive Töne. Der Rapper verrät auch, was nicht so gut lief.

Stuttgart - Das war bei der ersten Ankündigung im Dezember nicht abzusehen: Das Hip-Hop Open am vergangenen Samstag war bis dato mit mehr als 18.000 Besuchern das erfolgreichste überhaupt. Jean-Christoph Ritter alias Schowi, der auch mit seiner Band Massive Töne erstmals seit vielen Jahren wieder auf der Bühne stand, zieht fünf Tage später noch einmal Bilanz und geht davon aus, dass das Festival nun wieder regelmäßig in Stuttgart stattfindet.

 

Geht man nach den Besucherzahlen, war das diesjährige Hip-Hop Open das erfolgreichste aller Zeiten. Hättet ihr das im Dezember 2011 gedacht, als ihr das Festival angekündigt habt?

Nein, das war im Dezember überhaupt nicht absehbar. Anfang Februar haben wir aber schon gemerkt, dass die Vorfreude bei den Leuten sehr groß war und es wurde mit 18.500 Besuchern auch das größte Hip-Hop Open bisher. Wobei wir in anderen Jahren, beim Allerersten zum Beispiel (auf dem Pragsattel, Anm. der Redaktion), bereits im Vorfeld an die Kapazitätsgrenze gestoßen sind. Deswegen haben wir 2012 zum ersten Mal das Gelände erweitert.

Und abgesehen von dem großen Zuspruch – was zieht ihr für ein Fazit?

Eines der schönsten Hip-Hop-Open-Festivals überhaupt. Hip-Hop lebt. Stuttgart lebt. Und es gedeiht prächtig. Das Publikum war wie immer einmalig und friedlich sowieso. Besonders hervorzuheben ist, dass die Zusammenarbeit mit der Stadt und der Polizei wirklich super war.

Bedeutet das auch, dass das Festival nun wieder jährlich in Stuttgart stattfindet?

Davon gehen wir alle aus. Schön, dass wir wieder da sind.

Nicht alles lief reibungslos. Einige Besucher beschwerten sich über sehr lange Wartezeiten an den Getränkeständen. Wurden zu wenig Verpflegungsstände aufgebaut?

Ja, das war eine Schwachstelle. Da haben wir dazugelernt und das werden wir im nächsten Jahr besser machen.

Das letzte HipHop Open in Stuttgart fand 2008 statt, in den letzten vier Jahren hat sich die Rap-Welt weitergedreht. Was war für dich persönlich 2012 anders als bei den vergangenen Events?

Mit Acts wie Kool Savas, den Orsons, Cro und uns standen drei oder vier Generation Künstler auf der Bühne und alles passte wunderbar zusammen. Der Community Gedanke ist so stark wie lange nicht. Der Kolchose-Auftritt zum Schluß mit Afrob, Max und mit uns hat das unterstrichen.

Ihr seid lange nicht mehr gemeinsam aufgetreten. Gerade die älteren Besucher aber auch manche Beteiligten DJs und MCs sind von dem Kolchose-Gig noch Tage danach ziemlich bewegt. Wie hat sich das für euch angefühlt?

Wie ein sehr emotionales und sehr euphorisches Familientreffen mit lange nicht gesehenen Brüdern.