Unzureichende Internetverbindungen beklagen Flüchtlingshelfer in den Stuttgarter Unterkünften. Die Stadt müsse gerade vor dem Hintergrund der Pandemie kostenlosen, stabilen Empfang in jedem Zimmer bereitstellen, fordern sie in einem Schreiben an die Sozialbürgermeisterin.

Familie/Bildung/Soziales: Viola Volland (vv)

Stuttgart - Die Stadt solle in den Flüchtlingsunterkünften leistungsfähiges und kostenfreies WLAN bereitstellen – das fordern Vertreter Stuttgarter Freundeskreise, der AK Asyl und Asylpfarrer Joachim Schlecht in einem aktuellen Schreiben an Sozialbürgermeisterin Alexandra Sußmann, das auch an die Fraktionen ging. „Die unzureichende Ausstattung mit WLAN hat sich in den vergangenen Monaten während der Corona-Einschränkungen verschärft gezeigt“, klagen die Flüchtlingshelfer.

 

An den AK Asyl sollen sich unter anderen Familien und Lehrkräfte mit der dringenden Bitte gewandt haben, sich für eine funktionierende technische Anbindung einzusetzen. Auch für Online-Sprachkurse oder den Kontakt zum Rechtsanwalt sei diese nötig. Das Geld für Datenvolumenkarten übers Handy habe die Bewohner finanziell regelmäßig überfordert.

Guter Empfang in jedem Zimmer gefordert

Der Brief nimmt Bezug auf eine Umfrage mit Rückmeldung aus 14 Unterkünften. Dort wird der Internetzugang oft über Spenden finanziert, es gebe nur noch Notbehelfe. Die Möglichkeit, selbst einen Internetvertrag mit Router im Zimmer einzurichten, sei in den Unterkünften verboten. Der Empfang sei oft nur beim Sozialarbeiterraum stabil. Für den Abruf der Hausaufgaben und für Hausaufgabenhilfe seien „diese schwachen Notlösungen nicht geeignet“, betonen die Flüchtlingshelfer. Erschwerend komme hinzu, dass sich aus Infektionsschutzgründen nicht mehr mehrere Menschen gleichzeitig an den Empfangsorten aufhalten dürften. Die Forderung deshalb: guter Empfang in jedem Zimmer.