Immer wieder finden sich Autos, für die sich keiner mehr interessiert. Was hat die Stadt Stuttgart dann für Möglichkeiten? Ein Beispiel aus Stuttgart-Plieningen.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Plieningen - Seit mindestens Mitte März parkt der dunkle Wagen an der Straße Halfgarten, Ecke Luzernestraße. Ob ihn jemand abholt, darf bezweifelt werden. An dem Fiat fehlen die Nummernschilder, und um den Zettel, den Mitarbeiter der Stadt ans Fenster geklebt haben, scheint sich keiner zu scheren. Am Rückspiegel baumelt ein Schild mit italienischen Sätzen, auf dem Beifahrersitz liegt Gerümpel.

 

Laut Susanne Scherz vom Ordnungsamt laufe die Halterabfrage. Am 19. März haben Mitarbeiter der Behörde einen Zettel am Wagen angebracht, auf dem steht, dass der Wagen weg muss. Sobald die Stadt weiß, wem das Auto gehört, bekommt der Halter Post aus Stuttgart. Er habe dann zwei Wochen Zeit, das Auto abzuholen, erklärt Scherz. Bis zu dem Zeitpunkt ist die Sache für den Halter kostenfrei. Bleibt das Auto weiter stehen, hat die Stadt das Recht, das Fahrzeug abzutransportieren, den Halter kostet das 100 Euro. Was dann mit dem Wagen passiert, ist unklar. Es gibt laut Scherz verschiedene Möglichkeiten: verschrotten, verwahren oder verkaufen.

Noch kennt die Stadt den Halter nicht

Doch noch kennt die Stadt den Halter nicht. Dass er mutmaßlich in Italien lebt, „macht die Sache nicht einfacher“, sagt Scherz. Und selbst wenn die Stadt einen Namen hat, heißt das nicht, dass sie eine Adresse hat, an die sie schreiben kann. Kommt die Stadt nicht weiter, kann sie das Auto ebenfalls wegräumen lassen.

Immer wieder werden herrenlose Autos im Stadtgebiet gefunden. Ein Riesenproblem sei dies aber nicht, sagt Scherz. „Was man aber sagen kann: Die Bevölkerung ist wacher geworden und meldet so etwas früher.“ Entweder weil sich die Leute gestört fühlen, oder schlicht weil ein Parkplatz dauerhaft wegfalle.