Vor knapp zwei Jahren wird ein Rockerboss bei einer Schießerei in Hamburg-St. Pauli lebensgefährlich verletzt. Jetzt sind die Angeklagten verurteilt worden.

Hamburg - In einem Prozess um beinahe tödliche Schüsse auf einen Rockerboss in Hamburg-St. Pauli sind die drei Angeklagten wegen gemeinschaftlich versuchten Mordes in Tateinheit mit schwerer und gefährlicher Körperverletzung zu Haftstrafen verurteilt worden. „Es handelt sich um einen feigen Racheakt basierend aus kulturell geprägten und übersteigerten Ehrvorstellungen“, sagte die Vorsitzende Richterin Jessica Koerner bei der Urteilsverkündung am Donnerstag.

 

In der Nacht zum 27. August 2018 waren fünf Schüsse auf einen Hells-Angels-Boss abgegeben worden, als dieser mit seinem Bentley vor einer Ampel am Hamburger Millerntor halten musste. Der damals 38-Jährige wurde lebensgefährlich an Kopf und Oberkörper verletzt und ist seitdem querschnittsgelähmt.

Lebenslage Freiheitsstrafe für Hauptangeklagten

Der 29 Jahre alte Hauptangeklagte, der nach Überzeugung des Hamburger Landgerichts den Schützen aus dem Gefängnis heraus mit der Tat beauftragt haben soll, wurde zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Sein 73 Jahre alter Vater muss neun Jahre und sechs Monate in Haft. Der dritte Angeklagte, der mutmaßliche Schütze aus Bulgarien, wurde zu sechs Jahren und neun Monaten Haft verurteilt und soll dann in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen werden.