Das Elisabeth-Selbert-Gymnasium in Bernhausen in Filderstadt braucht mehr Platz. Deswegen wird ein Erweiterungsgebäude errichtet. Der Siegerentwurf wurde nun vorgestellt.

Bernhausen - Das Elisabeth-Selbert-Gymnasium (ESG) in Bernhausen ist die größte Schule in Filderstadt, und mit mehr als 1200 Schülern platzt sie aus allen Nähten. Deswegen hat der Gemeinderat schon vor einiger Zeit einen Erweiterungsbau beschlossen, die Verwaltung hat daraufhin einen Architektenwettbewerb initiiert. 13 Büros haben etwas abgeliefert. „Es kam eine hochwertige Auswahl“, sagt die Hochbauamtsleiterin Petra Schumacher. Der Entwurf des Stuttgarter Büros Kubus 360 ist nun frisch zum Sieger gekürt worden.

 

Nördlich der Schule, zum Dirtpark hin, soll ein quadratischer Neubau entstehen, in dem auf drei Etagen mit einer Grundfläche von je 1100 Quadratmetern unter anderem 20 Klassenzimmer unterkommen werden. „Es ist aktuell so, dass die Schule eine große Klassenzimmernot hat“, sagt Hochbauamtsleiterin Schumacher. Das Ganze soll nachhaltig sein. Auf einem Sockel aus Recyclingbeton ist ein Gebäude in Holzbauweise angedacht. In dessen Zentrum: ein helles Atrium. Außerdem, das hat der Gemeinderat so verfügt, wird es einen Multifunktionsraum geben, der auch nach Schulschluss für Vereine oder Volkshochschulkurse frei zugänglich sein wird. Unter dem Gebäude wird zudem eine große Fahrradtiefgarage für 1000 Räder entstehen.

Elterntaxis haben es künftig schwerer

In den Augen der Entscheider haben die Ideen von Kubus 360 mehrere Vorteile. „Dieser Entwurf zeigt den besten Umgang mit der Schulhofsituation und dem Schulgarten“, sagt Petra Schumacher. Sie bescheinigt dem Entwurf eine hohe Aufenthaltsqualität. Zwar rutscht der Schulgarten an eine andere Stelle, nämlich zwischen den Erweiterungsbau und das neue Kinderhaus, dessen Bau Ende des Jahres gegenüber der Sporthalle starten soll, doch wird es auch weiterhin eine große Fläche für Gemüseanbau und Co. geben, und zwar mit einer „sanssouci-ähnlichen Auslegung“, wie Oberbürgermeister Christoph Traub die geplanten Terrassen nennt. Dort, wo der Garten jetzt ist, soll stattdessen eine Freifläche entstehen, die den Neu- und den Altbau campusartig verbindet. Die Bäume bleiben laut der Architektin Ina Walden erhalten. Wie Christoph Traub sagt, ist der Siegerentwurf auch der Favorit im ESG-Rektorat. „Er wurde von der Schulleitung so bewertet, dass man sich den Schulbetrieb in diesem Entwurf am ehesten vorstellen kann.“

Auf eine entscheidende Änderung müssen sich vor allem Eltern und ESG-Besucher einstellen: Die Einbahnstraße, auf der man aktuell in einer Schleife zur Schule und dann wieder aus dem Gebiet fährt, wird unterbrochen. Laut Petra Schumacher wird aktuell ein Verkehrskonzept erstellt, aber „der Hol- und Bringdienst wird begrenzt“, kündigt sie an. Elterntaxis werden künftig entweder auf dem Parkplatz der Sporthallen warten müssen oder an einer Wendeplatte am Dirtpark ausgebremst.

Die Kosten stehen noch nicht fest

Bis es so weit ist, wird aber noch einige Zeit ins Land gehen. Dem Gemeinderat soll der Entwurf am 4. Oktober vorgelegt werden. „Unsere Zeitschiene sieht vor, dass wir Anfang 2022 mit den Planungen beginnen und Ende 2022 das Baugesuch einreichen wollen – bei optimalem Verlauf“, erklärt Smaranda Maurer aus dem Hochbauamt. Belastbare Aussagen zu möglichen Kosten können demnach erst zu einem späteren Zeitpunkt getroffen werden.

Die vier am besten bewerteten Entwürfe können zu den Öffnungszeiten in der Stadtbibliothek eingesehen werden.