Längst nicht alle Schüler aus Leinfelden-Echterdingen haben nun sechs Wochen lang Freizeit: 229 Mädchen und Jungen holen in den Sommerferien verpassten Stoff nach. Und für Kita-Kinder gilt: Ab Herbst müssen sie mit Schnupfen zu Hause bleiben.

Leinfelden-Echterdingen - Exakt 229 Kindern aus allen Schulen von Leinfelden-Echterdingen werden in den letzten zwei Ferienwochen Stoff, den sie in der Hochphase der Corona-Zeit verpasst haben, nachholen. 29 Lehrer haben sich laut Bürgermeister Carl-Gustav Kalbfell bereit erklärt, die Kinder und Jugendlichen von Ende August an in insgesamt 17 Lerngruppen zu unterrichten. Diese Form der Nachhilfe läuft unter dem Programm Lernbrücken des Landes. Schüler verschiedener Bildungseinrichtungen der Stadt wurden dazu angesprochen. Wer teilnehmen wollte, war verpflichtet, dies über den gesamten Zeitraum zu tun, was von Eltern auch kritisch gesehen wird.

 

Zwei kostenlose Tests sind möglich

Kalbfell geht davon aus, dass die Lehrer das neue Schuljahr mit einem Präsenzunterricht starten können, „der in Stoff und Inhalt an einen Regelbetrieb anknüpfen kann“, sagte er am Dienstagabend im Gemeinderat auf Nachfrage von FDP-Stadträtin Judith Skudelny. Er stützte sich dabei auf aktuelle Informationen aus dem Kultusministerium. Das gelte auch für die weiterführenden Schulen, dort wurden die Jugendlichen bis zum Beginn der Ferien noch in halben Klassen unterrichtet und mussten wochenweise auch von zu Hause aus lernen. Spätestens kurz vor Ferienende sollen alle Familien weitere aktuelle Informationen zum Unterricht im neuen Schuljahr erhalten.

Die Stadt greift ein weiteres Angebot des Landes auf. Demnach dürfen sämtliche Mitarbeiter, die an den Schulen und an den Kitas im Stadtgebiet beschäftigt sind, im Zeitraum zwischen dem 17. August und dem 30. September zwei für sie kostenlose Corona-Tests machen. Das gilt laut Kalbfell auch für Hausmeister, Schulsekretärinnen und für die Tagesmütter in L.-E. und ist auch ohne Covid-19-Symptome möglich. „Das empfiehlt sich insbesondere nach der Rückkehr aus dem Urlaub“, sagte Kalbfell.

Im Zweifel werden Kinder wieder nach Hause geschickt

Die Kommune hat zudem nun sämtliche Eltern mit einem Schreiben über „die klaren Regeln“ informiert, die gelten, wenn sie mit ihren Kindern aus dem Urlaub zurückkehren, wie Kalbfell sagt. Um sofort wieder in die Kita zu dürfen, müssen sie bestätigen, dass sie in den vergangenen 14 Tagen in keinem Corona-Risikogebiet waren. Kinder sowie Mitarbeiter werden beim ersten Anzeichen einer Atemwegserkrankung wieder nach Hause geschickt. Das gelte auch, wenn der Nachwuchs starken Schnupfen habe. Das Kind muss dann zumindest so lange zu Hause bleiben, bis geklärt ist, das es sich dabei nur um eine Erkältung handelt und so keine Gefahr einer Covid-19-Ansteckung besteht. Dies müssen die Eltern nach Rücksprache mit einem Arzt bescheinigen. Ein Attest ist nicht zwingend notwendig.

In den Sommerferien bietet die Stadt Leinfelden-Echterdingen derweil auch 28 Familien eine Betreuung für ihre Kindergartenkinder an. Voraussetzung dafür war: Die Eltern müssen arbeiten, weil ihr Urlaub schon aufgebraucht ist. Entspannung hat sich derweil bei der Personalsituation eingestellt. Nur noch zehn von 70 Mitarbeiter dürfen aufgrund der anhaltenden Pandemie nicht direkt mit Kindern arbeiten, sagte der Bürgermeister. Diese arbeiten nun teils im Büro.