Sabine Welte-Hauff, Fridi Miller, Udo Wruck und Wolfgang Schopf wollen den Aspacher Bürgermeister beerben. Hans-Jörg Weinbrenner ist seit 1994 im Amt, er tritt aus gesundheitlichen Gründen nicht noch mal an.

Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Aspach - Hans-Jörg Weinbrenner ist seit 1994 Bürgermeister von Aspach – aber nicht mehr lange. Der 58-jährige Rathauschef hatte bereits Ende 2017 angekündigt, dass er aufhören will, aus gesundheitlichen Gründen. Jetzt steht fest: vier Kandidaten treten zur Schulteswahl am Sonntag, 30. September, an.

 

Sabine Welte-Hauff (53), parteilos, sagt, sie wolle „von der zweiten in die erste Reihe treten“. Die Diplomverwaltungswirtin arbeitet seit 1991 bei der Gemeinde Aspach, seit 1995 leitet sie das Bauamt und erklärt, sie wolle sich um „eine neue Bürgernähe“ bemühen. Eins der wichtigsten Themen sei der Breitbandausbau, einige Teilorte seien vom schnellen Internet abgehängt. Sie wolle sich für den Ausbau des Autobahnzubringers einsetzen. Welte-Hauff sagt, sie habe sich bis dato noch nie auf eine Bürgermeisterstelle beworben, und diese Bewerbung werde die einzige bleiben.

Fridi Miller sorgt oft für Schlagzeiten

Ganz anders Fridi Miller, Jahrgang 1969, parteilos. Sie kommt aus Sindelfingen und hat schon oft Schlagzeilen als Dauerkandidatin gemacht. Die Familienhelferin nennt sich selbst eine „Aufdeckungspolitikerin“, hat mehrmals Wahlergebnisse angefochten und die Einsetzung gewählter Bürgermeister verzögert. Das Ordnungsamt Sindelfingen hat Ende Juli angeordnet, dass Fridi Miller mindestens 20 Meter Abstand von Sindelfinger OB Bernd Vöhringer halten muss, denn sie hatte den Stadtchef auf Facebook massiv bedroht.

Udo Wruck (56, parteilos) bezeichnet sich selbst als einen Quereinsteiger. Der Mechatronik-Techniker lebt im Aspacher Teilort Allmersbach am Weinberg und schreibt in seinem Wahlprospekt, er wolle einen „Wandel zu einer transparenten, offenen und lebendigen Politik“. Er besuche seit gut zwei Jahren die Gemeinderatssitzungen in Aspach. Es gelte, die Bürger stärker in die Entscheidungsfindungen einzubinden, Ehrenamtliche unbürokratisch zu fördern und die Gemeinde Aspach als „attraktiven Schulstandort“ zu positionieren.

„Viele Großveranstaltungen durch Fußball und Musik“

Als vierter und letzter Kandidat hat der Fraktionssprecher der SPD im Aspacher Gemeinderat, Wolfgang Schopf (61), seinen Hut in den Ring geworfen. Schopf sagt, er gehe als „Alternative auf der sozialistischen Seite“ ins Rennen und wolle „für den kleinen Mann da ein“. Der Sozialdemokrat im (Un)Ruhestand war hauptberuflich Feuerwehrmann in Esslingen und ist mit 60 Jahren in Pension gegangen. Schopf kritisiert, dass es in Aspach zu viele Großveranstaltungen „durch Fußball und Musik“ gebe und zu viel Verkehr. Er wolle sich einsetzen für genügend bezahlbaren Wohnraum.