Die Gemeinde will ein Schulwegekonzept erstellen. Besonders kritisch sind der Kreuzungsbereich Pforzheimer/Wimsheimer Straße sowie die Jahnstraße.

So manche der Kinder in der lang gestreckten Gemeinde Mönsheim haben weite Schulwege. Die Appenberggrundschule liegt dazu noch am Hang oberhalb des Ortes. Ein sicherer Schulweg für die Schülerinnen und Schüler, die vom Kernort entlang der viel befahrenen Durchgangsstraße, der Landesstraße 1134, laufen und diese auch queren müssen, ist deswegen ein „wichtiges und brisantes Thema“, wie es der Mönsheimer Bürgermeister Michael Maurer vor Kurzem im Gemeinderat formulierte. Ein besonderer Gefahrenbereich für die Kinder ist etwa die Kreuzung der Pforzheimer Straße mit der Wimsheimer Straße sowie der Bereich der Bushaltestelle und der Übergang zur Jahnstraße.

 

Sicherheitskonzept für Schulweg ist Pflicht

Ein Schulwegekonzept, dessen Aufstellung der Gemeinderat jetzt einstimmig beschlossen hat, soll nun für mehr Sicherheit auf den Gehwegen und Straßen in Mönsheim sorgen. Der ehemalige Elternbeiratsvorsitzende Klaus Kneiphof stellte zusammen mit dem kommissarischen Schulleiter Manfred Kunzmann und der Elternvertreterin Silvia Craciunescu anhand von Karten Ergebnisse einer Erhebung vor, die er schon 2019 zusammen mit den Schülern gemacht hat.

Kneiphof ist beim Landesamt für Geoinformation und Landesentwicklung Baden-Württemberg beschäftigt, das einen Schulwegeplaner zur Verfügung stellt, mit dem selbst Grundschüler schon ihre Schulwege digital erfassen können. Wegen der Coronabeschränkungen kam das Projekt zunächst zum Stillstand. Ein Erlass des Landes sehe vor, dass für alle Grundschulen ein Schulwegekonzept erstellt werden müsse. Doch Mönsheim sei nicht die einzige Gemeinde, die das noch nicht hat, so Kneiphof.

Die von den Kindern genannten Problemstellen wurden auf Karten erfasst. Dazu gehören das Überqueren von Straßen, schwierige Sichtverhältnisse wegen parkender Autos oder auch Angst im Dunkeln. Elternvertreterin Craciunescu wies auf die „besonders problematische Stelle“ im Kreuzungsbereich Pforzheimer/Wimsheimer Straße mit dem dortigen hohen Verkehrsaufkommen hin, auch in der Jahnstraße gebe es viel Verkehr zu den Zeiten, in denen auch die Schüler unterwegs sind. „Man muss verkehrsberuhigende Maßnahmen machen, etwa eine zeitlich begrenzte Geschwindigkeitsbeschränkung“, forderte sie. „Wir können froh sein, dass noch nichts passiert ist“.

Tempo 30 schon früher einrichten?

In diesem Zusammenhang forderte Hans Kuhnle von der Unabhängigen Bürgerliste (UBLM), bei der unteren Verkehrsbehörde einen Antrag auf Tempo 30 von der Pforzheimer Straße bis zu Jahnstraße zu stellen. Der Bürgermeister Michael Maurer schlug vor, zunächst ein Schulwegekonzept zu entwickeln. Dabei gehe es um etwas Größeres, wobei alle möglichen Detailmaßnahmen wie etwa Gehwegabsicherung oder Wegemarkierungen insgesamt betrachtet würden. Dieses Konzept wäre eine zusätzliche Begründung für einen solchen Antrag, sagte er. „Mit einem offiziellen Schulweg wären wir dann schlagkräftiger in der Argumentation.“

Joachim Baumgärtner (UBLM) fragte, warum man mit einem Antrag bei der Verkehrsbehörde warten wolle, wo man ja jetzt schon die Daten habe. Er habe die erhobenen Daten bereits im Dezember an die untere Verkehrsbehörde weitergeleitet mit der Bitte um eine Verkehrsschau, auch zusammen mit den Kindern, antwortete Michael Maurer. Er sei „felsenfest überzeugt“ davon, dass die Aufstellung eines Schulwegekonzepts in zwei, drei Monaten möglich sei. Dafür soll ein Gremium mit Vertretern der Verwaltung, der Schule und der Eltern gebildet werden.