Der Manager der Vaihingen Schwabengalerie, Jürgen Ehlen, stellt bei der Mitgliederversammlung des Heimatrings den neuen Kultur-Raum in dem Einkaufszentrum und weitere Ideen vor.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Manch einer fragte sich im Vorfeld der Mitgliederversammlung, weshalb das Thema Schwabengalerie auf der Tagesordnung des Heimatrings stand. Jürgen Ehlen erstattete Bericht. Natürlich gehe es ihm als Centermanager um Gewinne, gab er unumwunden zu. Aber seine Aufgabe sei es auch, die Menschen in die Galerie zu locken. Und dafür reichten attraktive Läden allein nicht aus.

 

Hinzu komme, dass die Galerie in die Jahre gekommen sei. Man sei nicht exklusiv und wolle es auch gar nicht sein. Vielmehr verstehe man sich als Begegnungsort für Vaihingen und in Vaihingen. „Darum arbeiten wir mit den örtlichen Vereinen, Schulen und Institutionen zusammen“, sagte Ehlen. In den vergangenen Wochen kooperierte die Schwabengalerie beispielsweise mit dem Vaihinger Hegel-Gymnasium und der Floristmeisterschule in Hohenheim. Kooperationen dieser Art soll es künftig häufiger geben. „Wir wollen unseren Besuchern immer etwas Neues bieten“, sagte Ehlen.

Einkaufs- und Kunstgenuss verbinden

Darum gibt es in dem Einkaufszentrum seit Anfang der Woche auch einen Kultur-Raum. Das Centermanagement wolle mit dieser „kreativen Nutzung Einkaufs- und Kunstgenuss miteinander verbinden“, sagte Ehlen. Die Ladenfläche befindet sich am sogenannten Haupteingang Portikus im zweiten Shop auf der linken Seite. Derzeit ist dort eine Ausstellung des Photokreises Steinenbronn zu sehen. „Die Besucher der Galerie sind eingeladen, sich in der Zeit von Montag bis Samstag von 11 bis 18 Uhr eine Auszeit zu nehmen und sich an den ausgestellten Werken zu erfreuen“, heißt es in einer Pressemitteilung.

„Der Raum steht allen Vereinen und Künstlern in der Region zu Verfügung“, sagte Ehlen. Dabei sei es unerheblich, um welche Art von Kunst es sich handele. Fotografien und Malerei können ebenso ausgestellt werden wie Plastiken, Skulpturen und Installationen. „Die Schwabengalerie möchte mit dem Kultur-Raum die Menschen zusammenbringen, sie motivieren und inspirieren, ihnen Mut, Kreativität und Neugierde schenken“, heißt es in der Pressemitteilung. „Und sie möchte Menschen aufrufen, kreativ zu werden.“

Aus der Not eine Tugend gemacht

Kreativ ist freilich auch das Centermanagement. Denn es macht aus der Not eine Tugend. So stehen in der Schwabengalerie stehen derzeit fünf der insgesamt 50 Ladenflächen leer, eine davon wurde jetzt zum Kultur-Raum erklärt. Dass es Leerstand gibt, sei ein völlig normaler Zustand, sagte Ehlen. Er betonte auch, dass entgegen aller Unkenrufe Modepark Röther, Kaufland, Aldi, der Drogeriemarkt dm und zuletzt auch der Media Markt als Ankermieter langfristig gesichert werden konnten. Es habe im Vorfeld viele Gerüchte und viel politisches Geplänkel gegeben. „Bei so etwas geht es auch immer darum, den Mietpreis zu drücken“, sagte Ehlen.

Das ist nun erst einmal Vergangenheit. Der Centermanager blickt in die Zukunft. Er ist in Kontakt mit dem Unternehmen Schwaben Bräu. Denn schließlich steht das Einkaufszentrum dort, wo sich einst die Brauerei befand. An diese Wurzeln möchte Ehlen anknüpfen. Er könnte sich beispielsweise eine Dauerausstellung in der Schwabengalerie vorstellen. Spruchreif sei das aber noch nicht.

Ein kultureller Adventskalender

Ehlen hat noch ein weiteres Projekt ins Auge gefasst. Er möchte in diesem Dezember einen „kulturellen Adventskalender“ ins Leben rufen. Auch dabei möchte das Einkaufszentrum mit den örtlichen Vereinen kooperieren. Denn diese sollen die Möglichkeit bekommen, sich in der Vorweihnachtszeit in der Galerie zu präsentieren. Auf einer kleinen Bühne an einem festen Platz und zu einer festen Zeit. Die einzelnen Programmpunkte sollen 15 bis 20 Minuten dauern.