Die ungelernte Pflegehelferin verschaffte sich gefälschte Zeugnisse, um besser bezahlte Jobs durchführen zu können. Einem Patienten wurde das wohl zum Verhängnis – sie gab ihm zu viel Insulin.

Aufgrund eines Mordversuchs an einem schwer kranken Patienten ist eine falsche Krankenschwester vom Landgericht Augsburg zu neun Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die 42-jährige Frau, die in Potsdam geboren wurde, hatte sich mit gefälschten Zeugnissen selbst zur Intensivpflegerin gemacht und sich so Stellen in Krankenhäusern erschlichen.

 

In einem Krankenhaus in Schwabmünchen bei Augsburg hatte sie einen Patienten mit einer Überdosis Insulin fast umgebracht. Der Mann starb einen Tag später. Da aufgrund des schlechten Zustands des Patienten nicht nachgewiesen werden konnte, dass er durch das Verhalten der Angeklagten umkam, lautete der strafrechtliche Vorwurf auf versuchten statt vollendeten Mord.

„Völlig inkompetente Hochstaplerin“

Das Gericht sprach die Deutsche am Mittwoch auch wegen gefährlicher Körperverletzung und mehrfacher Urkundenfälschung schuldig. Der Vorsitzende Richter Franz Wörz bezeichnete die Angeklagte als eine „völlig inkompetente Hochstaplerin“.

Nach Angaben der Ermittler hatte die Angeklagte früher lediglich als ungelernte Pflegehelferin im Raum Berlin gearbeitet. Um besser bezahlte Jobs zu bekommen, hatte sie eine Urkunde gefälscht, wonach sie Krankenschwester sei. Zudem hatte sie als Ergänzung ein weiterführendes Zeugnis als Intensivschwester manipuliert.