Noch bis April 2016 saniert die Stadt den Staudamm am unteren Ende der Schwälblesklinge.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Kaltental - Im Wald zwischen Sonnenberg und Degerloch steht schweres Gerät. Genauer gesagt am unteren Ende der Schwälblesklinge, wo der Kellerbrunnenweg und der Fuchsweg zusammentreffen. Dort befindet sich ein offenes Hochwasserrückhaltebecken. Es dient dazu, das Wasser zurückzuhalten, das in regenreichen Perioden die Klinge hinunterfließt. So kann es kontrolliert in Richtung Nesenbach abgeleitet werden.

 

Doch der Staudamm ist in die Jahre gekommen. Die Stadt muss ihn modernisieren. Die Grundlage dafür ist die DIN 19700, die Deutsche Norm für Stauanlagen. Das Land hat diese überarbeitet. Das Ergebnis sind höhere Anforderungen an die Sicherheit und an den Naturschutz.

Im Wald wird im Winter gebaut

In Stuttgart gibt es insgesamt acht Staubecken. Die Verwaltung nimmt sich diese nach und nach vor und überprüft, ob die Bauwerke den gesetzlichen Anforderungen noch genügen oder aber ertüchtigt werden müssen. Verantwortlich ist das Tiefbauamt. Für die Modernisierung des Staudamms am Ende der Schwälblesklinge ist Roland Kurz von der Bauabteilung Neckar/Filder zuständig.

Die Arbeiten haben vor einiger Zeit begonnen. „Wenn wir im Wald tätig sind, dann bauen wir lieber im Winter“, sagt Kurz. Dass sei unkomplizierter, weil man nicht auf Vegetationsphasen, brütende Vögel oder wandernde Amphibien Rücksicht nehmen müsse. Außerdem sei der Boden in der kalten Jahreszeit tendenziell gefroren, so dass die Arbeiter mit ihrem schweren Gerät besser durchkommen. Derzeit ist freilich kein Frost in Sicht, die Wege rund um die Baustelle sind matschig. Die Arbeiten dauern noch bis April kommenden Jahres. So lautet der Plan, und so steht es auf einem großen Schild, auf dem die Stadt vor Ort über die Bauarbeiten informiert. Die Kosten betragen etwa 535 000 Euro.

Moderne Technik und neuer Beton

Roland Kurz kennt die Details der Sanierung. So bekomme der Damm zum Beispiel ein neues Überlaufbauwerk. Das sei so etwas Ähnliches wie ein Notablass beim Waschbecken im heimischen Badezimmer, erklärt der Mann vom Tiefbauamt. Für den Fall, dass das Staubecken voll sei, brauche es eine Schutzvorrichtung, damit der Damm nicht überspült werde. An verschiedenen Stellen werde der Damm neu betoniert. Der Boden des Beckens werde renaturiert. Der Einlass und der Ablauf werden mit Natursteinen gestaltet. Außerdem statte das Tiefbauamt das Bauwerk mit moderner Technik aus. Diese ermögliche eine bessere Überwachung, sagt Kurz.