Die Besatzung eines Streifenwagens half einem Tier über die König-Karls-Brücke in Stuttgart. Wohin das Tier unterwegs war, bleibt für die Polizei indes ein Rätsel.

Stuttgart - Am vergangenen Samstag war ja viel los in Stuttgart – Festivitäten, Kundgebungen und politische Demonstrationen allerorten. Bad Cannstatt war da ein besonderer Magnet: Die meisten zog es dorthin zum Volksfest, einige gingen aber auch noch einige Schritte weiter zum Marktplatz, um dort gegen mögliche Verschärfungen des Polizeigesetzes zu demonstrieren. Keine Frage: Die Polizei war da in vielerlei Hinsicht gefordert, bei einigen Aktionen in der Innenstadt kam es ja sogar zu unerwarteten Zwischenfällen.

 

Einer hatte sich auf ganz besondere Weise im gefiederten Gewand auf den Weg nach Bad Cannstatt gemacht und wurde dazu auf besondere Weise von der Polizei eskortiert: auf der König-Karls-Brücke, fotografiert von unserem Leser Kerem Saltuk, der dies am Samstagnachmittag beobachtet hat. Hatte das Tier da schon den strapaziösen Weg durch den Berger Tunnel hinter sich? Wollte es wirklich zum Volksfest? Oder gar zur Demo am Marktplatz? Oder war ihm der ganze Rummel in seinem Revier an der Neckarschleuse zu viel geworden, und dies war seine Form von Protest? – Immerhin hatte er doch zumindest für einige Minuten den sonst dort tosenden Verkehr aufgehalten, wie das Foto beweist.

Viele Fragen, auf die in diesem Fall aber nicht einmal die Polizei eine Antwort weiß. Aus gutem Grund? – Die Streifenwagenbesatzung hat ihren selbstlosen Einsatz jedenfalls nicht in ihren Tagesberichten dokumentiert, diese Hilfeleistung wird also wohl nicht in Rechnung gestellt. Mein lieber Schwan.