Für viele Frauen ist es das ganz große Glück: schwanger zu sein. Das wird auch immer noch so erwartet. Die Stuttgarterin Rafaela Schütz hat ihre Wunsch-Schwangerschaft ganz anders erlebt – und ist auf viel Unverständnis gestoßen.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

Sie hat nicht damit gerechnet, dass es so schlimm wird. Es war ein Wunschkind. Und das ist es immer noch. Sie habe immer nur gehört, es sei total schön, schwanger zu sein, zuzuschauen, wie der Bauch langsam wächst. Für die 35-jährige Stuttgarterin Rafaela Schütz (*Name geändert) war es „die schlimmste Zeit ihres Lebens“, so sagt sie heute – inzwischen im neunten Monat und kurz vor der Entbindung. „Es war einfach so anstrengend. Psychisch und physisch“, erzählt sie in einem Café in der Stuttgarter Innenstadt. „Es ist ein großes Glück, dass dieses kleine Wesen in mir wächst und einfach bald fertig ist“, sagt Schütz. „Aber es war doch ein sehr weiter Weg für mich, zu akzeptieren, dass in den letzten Monaten nicht alles toll war.“ Sie habe oft den Druck gespürt, ihre Schwangerschaft total schön zu finden. Aber dieser Moment kam nie.