Dass am Schwarzäckerweg in Heumaden schwere Lastwagen abgestellt werden, ist im Stadtbezirk ein Dauerärgernis. Eine Kontrolle der Anlieger-Regelung ist indes schwierig. Dennoch könnte sich hier bald etwas tun.

Heumaden - Mal sind es Vans und Wohnwagen, mal sind es Lastwagen, Zugmaschinen und Auflieger: Der Schwarzäckerweg in Heumaden ist ein beliebter Parkplatz für schweres Gerät. Vor allem abends und an Wochenenden ist die Sackgasse, die von der Kemnater Straße abgeht, belegt, mitunter von auswärtigen Mobilen. Das Ganze ist ein Ärgernis im Bezirk, denn laut des dortigen Schilds dürfen motorisierte Fahrzeuge – mit Ausnahme von Anliegern – in den Weg gar nicht einfahren. Sowieso gilt im Stadtgebiet nahezu flächendeckend ein Durchfahrtsverbot für Lastwagen ab 3,5 Tonnen, die keine Lieferadresse in der Stadt ansteuern. Dennoch rumpeln täglich Lkw durch den Stadtbezirk.

 

Die Brummis waren schon mehrfach Thema im Bezirksbeirat. Bereits 2017 klagte ein Bürger: „Der Schwarzäckerweg verkommt zum Parkplatz.“ Mitte August 2019 prangerte die Grünen-Fraktion das Ganze an. „Eigene Beobachtungen von Lkw mit 40 Tonnen in der Schemppstraße und ruhend im Schwarzäckerweg zeigen, dass das Durchfahrtsverbot nicht eingehalten wird“, hieß es in einer Anfrage an die Verwaltung. Ende 2019 kam das Thema abermals auf. „Die Anwohner sind verärgert, die Fahrzeuge werden immer wieder ein paar Zentimeter vor- und zurückbewegt, aber im Prinzip werden die eingelagert“, berichtete Melanie Gehrung (CDU).

Potenzielle Gefahr durch einparkende Lkw

Der Knackpunkt für eine Nachbarin: „Die Lkw parken rückwärts ein.“ Allerdings kreuzt hier der Schulweg. Die Frau sieht eine potenzielle Gefährdung. In der Tat befinden sich in der unmittelbaren Nähe die Waldorf- und die Grundschule sowie das Geschwister-Scholl-Gymnasium, außerdem liegen um den Schwarzäckerweg herum die Tennisplätze des SV Sillenbuch, der Hundeplatz und auf der anderen Straßenseite das Areal des TSV Heumaden. Bei der Stadt hat man offenbar ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis erkannt. Die Einfahrt in die Straße ist mit einem durchgängigen Gehweg und einem Radpiktogramm zur Sicherung des Fußgänger- und Radverkehrs ausgestattet.

Die Sache mit den parkenden Lastwagen ist im Rathaus hinreichend bekannt. Zwar bestehe nach der Straßenverkehrsordnung ein gesetzliches Parkverbot für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen in der Zeit von 22 bis 6 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen in Wohngebieten, „allerdings gehen wir heute nach Überprüfung der Festsetzungen der entsprechenden örtlichen Bebauungspläne nicht mehr davon aus, dass der Schwarzäckerweg juristisch einem solchen Wohngebiet im Sinne der Straßenverkehrsordnung zuzuordnen ist“, erklärt Martin Thronberens, ein Sprecher der Verwaltung. Dennoch ist die Sache klar – durch die „Anlieger frei“-Regelung. „Ein Parkbedürfnis allein fällt nicht unter den Anliegerbegriff, so dass Nichtanliegern dort auch das Parken nicht gestattet ist.“

Kontrollen sind laut Stadt schwierig

Wer Anlieger ist und wer nicht, das ist indes eine knifflige Frage. Eine Prüfung ist sehr aufwendig. Der Stadt-Sprecher Martin Thronberens erläutert: Bei einer Kontrolle müsste man ein einfahrendes Fahrzeug anhalten, den Fahrer befragen und dann die jeweiligen Anliegereigenschaften überprüfen. Nachgeschaut wird, aber nur sporadisch. „Polizei und städtischer Vollzugsdienst kontrollieren im Rahmen ihrer Streifengänge beziehungsweise -fahrten stichprobenartig“, sagt Martin Thronberens.

Womöglich wird sich das Problem aber bald in Luft auflösen. Das Gebiet um den Schwarzäckerweg steht aktuell auf dem Prüfstand. Ein ganzheitliches Entwicklungskonzepts mit Bürgerbeteiligung wird erstellt, und dazu gehört unter anderem auch eine Untersuchung der Verkehrserschließung. „Der Schwarzäckerweg liegt innerhalb des Untersuchungsbereichs und wird mitbetrachtet. Bei der Auftaktveranstaltung am 13. November 2021 wurde das Thema aus der Bürgerschaft angesprochen“, sagt Martin Thronberens. Erste Ergebnisse liegen voraussichtlich im Frühjahr vor.