Einen solchen Fund hat man nicht alle Tage. In Stockholm sind die im August 2018 gestohlenen schwedischen Kronjuwelen wiederaufgetaucht – in einer Mülltonne. Die Polizei hat die Echtheit der Kostbarkeiten bestätigt.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Stockholm - Nach mehreren Tagen Prüfung haben die schwedischen Behörden die Echtheit der in einer Mülltonne gefundenen Kronjuwelen bestätigt. Bei den Gegenständen, die vor rund einer Woche im Raum Stockholm entdeckt worden waren, handele es sich tatsächlich um die aus dem Dom zu Strängnäs gestohlenen Schmuckstücke, teilte die Polizei jetzt mit.

 

Der Dom in Strängnäs wurde in den um 1330 fertig gestellt. Strängnäs ist eine der 13 Diözesen der Lutherischen Kirche in Schweden. Mit Hilfe der schwedischen Kirche habe das forensische Institut der Polizei letzte Zweifel an der Echtheit des Fundes beseitigen können. In welchem Zustand sie sich befinden, war zunächst noch unklar.

Krone und Reichsapfel von König Karl IX.

Die Kronjuwelen – die Krone und den Reichsapfel des 1611 gestorbenen Königs Karl IX. von Schweden sowie die Krone seiner 1625 gestorbenen Frau Königin Christine von Holstein-Gottorf – waren Ende Juli 2018 aus dem Dom entwendet worden. Sie haben einen Schätzwert von umgerechnet mehr als sechs Millionen Euro.

Alle drei gestohlenen Gegenstände sollen bei der Beerdigung König Karl IX. 1611 beigelegt worden sein, auch die Krone seiner Frau, die ihm aber erst 1625 ins Grab folgte.

Nach dem Fund am vergangenen Dienstag ging die Polizei bereits davon aus, dass es sich um das Diebesgut handelte. Untersuchungen sollten jedoch letzte Zweifel daran ausräumen.

In dem Fall wurden Ende vergangener Woche zwei weitere Verdächtige festgenommen, weil sie etwas mit dem Diebstahl zu tun haben sollen. Ein angeklagter 22-jähriger Schwede muss sich bereits vor Gericht verantworten. Laut Anklage soll er die drei Kronjuwelen Ende Juli mit einem anderen Mann aus dem Dom zu Strängnäs westlich von Stockholm gestohlen haben.