Den Züchtern von Mastschweinen und Ferkeln geht es wieder besser. Doch in neue Ställe investieren sie nicht – aus Angst vor schärferen Vorschriften für die Tierhaltung.

Wirtschaft: Ulrich Schreyer (ey)

StuttgartSchweinemäster und Ferkelzüchter hätten zwar wieder Geld für Investitionen, aber sie halten sich damit zurück. „Die Züchter scheuen Investitionen in neue Ställe“, sagte der Bauern-Präsident Joachim Rukwied. „Ein neuer Stall amortisiert sich erst nach 30 Jahren, aber die Politik ändert ihre Vorgaben für die Tierhaltung mitunter alle zehn Jahre“, meinte Rukwied, der auch Präsident des Bauernverbands in Baden-Württemberg ist. Deshalb seien planbare Investitionen nicht möglich. „Ein anderes Haltungssystem für die Tiere bringt auch höhere Kosten mit sich“, sagte Marco Eberle, Fachreferent für Produktion und Vermarktung beim Bauernverband in Baden-Württemberg. „Wenn die Anforderungen steigen, werden noch weitere Betriebe aufgeben.“ Dann sei auch der aktuelle Preis von 1,85 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht nicht mehr ausreichend. Vor drei Jahren lag der Preis auch schon bei lediglich 1,28 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht.

 

Starker Wettbewerb

Der Bauernverband erwartet, dass die Zahl der Züchter und Mäster auch wegen des hohen Wettbewerbsdrucks aus Dänemark, den Niederlanden und Spanien weiter sinkt. Dazu komme das russische Embargo für landwirtschaftliche Produkte. Dieses hatte Moskau als Gegenreaktion auf das Embargo der EU für Industriegüter verhängt. Seit 2010 war die Zahl der Ferkelzüchter im Südwesten von 2200 auf 900 Betriebe gesunken, die der Schweinemäster von 1500 auf 1200 Betriebe.