Schlechte Nachrichten für Stuttgarter Flamenco-Freunde: Die freie Tanzgruppe Flamencos en route, regelmäßig im Theaterhaus zu Gast, steht vor dem Aus. Ist die Corona-Krise für das Ende des seit 35 Jahren bestehenden Ensembles verantwortlich?

Kultur: Ulla Hanselmann (uh)

Stuttgart - Im Stuttgarter Theaterhaus ist sie regelmäßig mit ihren sehenswerten Produktionen zu Gast gewesen – nun steht die Schweizer Tanzkompanie Flamencos en route vor dem Aus. Dabei sei nicht etwa die Corona-Krise für das Ende der Gruppe verantwortlich, auch wenn diese ihr arg zugesetzt habe, wie die Künstlerische Leiterin, Brigitta Luisa Merki, informiert, vielmehr stelle das Kuratorium des Kantons Aargau die Subventionen ab 2021 ein. Damit sei dem freien Ensemble die Existenzgrundlage genommen; „Unverständnis und Bedauern unsererseits sind groß“, so Merki.

 

Ein Nachfolge-Projekt ist angedacht

Flamencos en route wurde 1984 von der Choreografin Brigitta Luisa Merki gegründet und entwickelte eine eigene, auf weitere Kunst-Genres zurückgreifende, experimentelle Tanzsprache, die international gefragt war. Als Folgeprojekt plant Merki nun ein „choreografisches Residenzzentrum“ in Baden, das lokalen, nationalen und internationalen Tänzern und Choreografen als Proben- und Produktionsentwicklungszentrum zur Verfügung stehen solle.

Das diesjährige Gastspiel von Flamencos en route im Stuttgarter Theaterhaus wurde abgesagt. Zuletzt gastierte die Kompanie im Januar 2019 mit dem Stück „Mosaico“ auf dem Pragsattel. Abschiedsvorstellungen der Produktion „feu sacré“ gibt die Tanzgruppe von 26. August bis 13. September im Kloster Fahr in Unterengstringen; von 22. bis 25. Oktober zeigt sie noch einmal ihre jüngste Choreografie „ay! viñetas de Lorca“ im Kurtheater Baden.