Mehr als drei Jahre war die Schwimmhalle geschlossen. Nun ist die rund 15,2 Millionen Euro teure Sanierung abgeschlossen. Schulen und Vereine können das Bad ab sofort wieder nutzen. Der erste öffentliche Badetag ist der 24. September.

Stuttgart-Feuerbach - Die Sanierung des Feuerbacher Hallenbades ist beendet. Mehr als drei Jahre war die Schwimmhalle an der Wiener Straße geschlossen. Am heutigen Mittwoch öffnet sie nun wieder – zunächst für die Vereine und Schulen. Eine Woche später – ab Dienstag, 24. September – können dann endlich wieder alle Freunde des kühlen Nass ins Becken springen. „Es ist uns gelungen, die Öffnungszeiten für die Öffentlichkeit auszudehnen“, betonte Technikbürgermeister Dirk Thürnau am Dienstag im Rahmen einer kleinen Feierstunde. „Dies entspricht dem dringenden Wunsch des Bezirksbeirats Feuerbach sowie der Bürgerschaft nach mehr Wasserzeiten für die Öffentlichkeit.“ Künftig hat die Schwimmhalle nicht mehr nur an zwei Tagen für die Bürger geöffnet, sondern immer dienstags (14 bis 19 Uhr), freitags (6.30 bis 22 Uhr) und sonntags (8 bis 13 Uhr).

 

Doch nicht nur die Öffentlichkeit habe Grund zur Freude: „Durch eine betriebliche Umorganisation im Bereich der Grundreinigung können die Stuttgarter Bäder zusätzlich weitere dringend benötigte Zeiten für das Schulschwimmen mittwochs von 8 bis 13 Uhr anbieten“, ergänzte Thürnau und erntete dafür große Zustimmung bei der anwesenden Bezirksvorsteherin Andrea Klöber.

Rund 15,2 Millionen Euro hat die Sanierung des Hallenbads gekostet. Knapp 800 000 Euro kamen von Bund und Land. Ein besonderes Augenmerk habe man auf die Anforderungen der Barrierefreiheit gerichtet, betonte Thürnau. So stehe nun beispielsweise ein Aufzug zur Verfügung, um aus dem Foyer im Erdgeschoss in den Umkleidebereich im ersten Obergeschoss zu gelangen. Große Umkleidekabinen sowie behindertengerechte Duschen und Sanitäranlagen würden ebenso einen wichtigen Beitrag in Bezug auf die Barrierefreiheit leisten – wie ein Treppen- und ein mobiler Beckenlifter in der Schwimmhalle. „Damit ist die Nutzung des Hallenbads auch für Menschen mit Behinderung problemlos möglich.“

Einige Korrosionsschäden sind geblieben

Eine besondere Herausforderung im Rahmen der Sanierung stellte die aufwendige Restaurierung und der darauf folgende Einbau der 200 Kilogramm schweren Kunstglasscheiben von HAP Grieshaber in die Fassade dar. Architektin Angelika Reiff vom Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart gab einen Einblick: „Grieshaber widmete in den 1960er Jahren die Glaskunst dem Thema ,O Du mein Neckar‘. Er fantasierte mystische Gestalten in das Neckartal und zauberte sie dann auf die Glasfassade.“ Harpyien, Kentauren, Tritonen, der Zephyros, Oceanus, Nereus und Poseidon sind zu sehen, „einfach alles, was es schon von jeher zwischen Alb und Neckar in meiner Fantasie gegeben hat“, hatte Grieshaber selbst vor Jahren gesagt.

„Aber bereits wenige Jahre nach dem Einbau der Scheiben schmälerte eine fortschreitende Oberflächenbeschädigung zunehmend den transparenten Charakter der Glasfassaden. Die bunte Farbigkeit der Grieshaberscheiben verlor sich in einem milchig trüben Gesamtbild“, sagte Reiff. Chlorhaltige Feuchtigkeit hatte zu einer starken Korrosion geführt. „Wir haben nun die bemalten Scheiben behutsam aus dem Isolierglasverband gelöst“, erklärte Reiff. Von gleich drei Glaswerkstätten seien sie gereinigt worden. „Die Beläge auf den Scheiben und insbesondere die Ablagerungen im Randbereich wurden mit Klinge und Skalpell vorsichtig abgenommen. An einigen Stellen blieben jedoch Korrosionsschäden weiterhin ablesbar.“ Das sei dem Alter und der Geschichte der Glaskunst von Grieshaber geschuldet.