Carola Rackete, die Kapitänin der „Sea-Watch 3“, muss sich wegen des Vorwurfs der Begünstigung illegaler Einwanderung erneut einer Befragung unterziehen. Sie wird am Dienstag zu einer Vernehmung in Agrigent erwartet.

Rom, Agrigent - Die Kapitänin der „Sea-Watch 3“, Carola Rackete, wird für Dienstag zu einer weiteren Vernehmung vor dem Gericht in Agrigent auf Sizilien erwartet. Dort wird sie im Zusammenhang mit dem Anlegen ihres Schiffs im Hafen von Lampedusa zum Vorwurf der Begünstigung illegaler Einwanderung befragt werden. Im Fall einer Verurteilung droht der Kapitänin eine fünfjährige Haftstrafe.

 

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Ein Untersuchungsgericht hatte vergangene Woche die Anschuldigung zurückgewiesen, Rackete habe beim Anlagen mit der „Sea-Watch 3“ Widerstand und Gewalt gegen ein Kriegsschiff angewandt. Die deutsche Kapitänin war daraufhin aus dem Hausarrest in Agrigent entlassen worden und hatte sich an einen geheimen Ort in Sizilien zurückgezogen.

Carola Rackete hatte sich nach tagelangem Tauziehen mit den italienischen Behörden Ende Juni über das Verbot hinweggesetzt, mit der „Sea-Watch 3“ Lampedusa anzulaufen. Beim Anlegen im Hafen der italienischen Insel hatte sie ein Schiff der Finanzpolizei gerammt. Die Untersuchungsrichterin hatte sich jedoch der Argumentation Racketes angeschlossen, dass die Notwendigkeit Vorrang gehabt habe, die vor Libyen geretteten Flüchtlinge in einen sicheren Hafen zu bringen. Überdies sei das Boot der Finanzpolizei kein Kriegsschiff.