Ein halbes Jahr nach dem Terroranschlag von Halle haben Opfer und Betroffene rund 430.000 Euro erhalten. Bei dem Anschlag waren zwei Menschen ums Leben gekommen.

Halle/Berlin - Rund ein halbes Jahr nach dem antisemitschen Terroranschlag von Halle an der Saale sind gut 430.000 Euro an Opfer und Betroffene ausgezahlt worden. Das geht aus Angaben des Bundesjustizministeriums hervor. Mehr als 80 Betroffene haben demnach einen „Antrag auf Zahlung von Härteleistungen“ gestellt. In knapp 70 Fällen sei dem stattgegeben worden - 13 Fälle würden noch geprüft. „Ausgezahlt wurden Härteleistungen zwischen 5000 Euro und 30.280 Euro“, heißt es. Ob noch weitere Betroffene berechtigt seien, sei nicht bekannt.

 

Für einen besseren Schutz von jüdischen Einrichtungen in Sachsen-Anhalt hat das Landesinnenministerium derweil noch kein Geld an Gemeinden überwiesen. Aus den jüdischen Gemeinden in Halle und Magdeburg heißt es jedoch, das Ministerium habe einige Maßnahmen nach Rücksprache mit den Gemeinden selbst umgesetzt. Die Gemeinde aus Dessau hat eigenen Angaben zufolge 17.000 Euro für neue Türen, Kameras und Fenster investiert. „Wir haben beim Innenministerium einen Antrag auf Kostenübernahme eingereicht, doch trotz mündlicher Zusagen bisher kein Geld erhalten“, teilte die Gemeinde mit.

Am 9. Oktober hatte ein zur Tatzeit 27 Jahre alter Deutscher versucht, ein Massaker in einer voll besetzten Synagoge anzurichten. Als die Türe des Gotteshauses den Schüssen des Angreifers standhielt und sein Plan misslang, erschoss er eine Passantin und in einem nahe gelegenen Dönerladen einen jungen Mann.