Corona bringt viele Menschen an ihre Grenze, besonders in Krankenhäusern: Der Klinikseelsorger Achim Esslinger aus Göppingen kümmert sich um Covid-Patienten und versucht jeden Tag, die richtige Balance zwischen Zuwendung und Distanz zu finden.

Göppingen - Es gibt Momente, da spüren auch Klinikseelsorger die geballte Wucht der Tragik, der Trauer und des Schmerzes. Vor allem in Situationen, in denen die Corona-Pandemie ihre hässlichste Fratze zeigt. Achim Esslinger erlebt diese Momente nahezu tagtäglich. Der evangelische Pfarrer ist seit 2018 Seelsorger in der Klinik am Eichert in Göppingen und betreut in diesen Monaten speziell Covid-Patienten, weil seine Kollegen zur Risikogruppe zählen. Er begleitet Familien, in denen sich alle Angehörige infiziert haben, manche mit dem Tod rangen, es schafften oder auch nicht. Er steht Familienmitgliedern bei, die kaum mit der Schuld leben können, weil sie das Virus in die Familie trugen und der Opa nun nicht mehr da ist. Und er begleitet Sterbende zu Hause, die offensichtlich schwere Symptome haben, aber den Weg ins Krankenhaus nicht oder nicht rechtzeitig angetreten haben.