Der Semperopernball-Orden für Ägyptens Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi hat für Wirbel gesorgt und soll ein Nachspiel haben. Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch sprach davon, dass es darum gehe Fehler aufzuarbeiten und künftig zu vermeiden.

Dresden - Der Eklat um den Semperopernball-Orden für Ägyptens Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi hat ein Nachspiel. „Es muss darum gehen, die Fehler aufzuarbeiten und künftig zu vermeiden“, sagte Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Der Verzicht auf Preisverleihungen und die Rücknahme der umstrittenen Entscheidung seien „ein erster Schritt“.

 

Der Opernballverein hatte Al-Sisi trotz öffentlicher Kritik in Kairo einen seiner St.-Georgs-Orden überreicht - in der Kategorie Politik und Kultur. Der frühere General und Armeechef war 2013 nach einem Militärputsch an die Macht gekommen und 2014 als Präsident vereidigt worden. Seitdem geht er mit harter Hand gegen Oppositionelle und Kritiker vor, Meinungs- und Versammlungsfreiheit sind stark eingeschränkt.

Preis wieder aberkannt

Kurz vor dem Semperopernball am vergangenen Freitag hatte der Chef des Ballvereins, Hans-Joachim Frey, Al-Sisi den Preis auf öffentlichen und auf Druck von Rocksänger Peter Maffay wieder aberkannt. Zuvor hatten mehrere Künstler und zwei Co-Moderatorinnen ihr Engagement zurückgezogen. Nach der Absage eines weiteren Preisträgers und seines Laudators wurde die übliche Orden-Arie aus dem Programm gestrichen.

Wichtig sei eine intensivere Abstimmung im Vorfeld des Balls, wenn es um politisch und gesellschaftlich sensible Angelegenheiten gehe, erklärte Klepsch. „Der Ruf der Semperoper, Dresdens und des Freistaates Sachsen darf nicht beschädigt werden.“