Mitarbeiter des Sozialamts informieren bei präventiven Hausbesuchen über Angebote für Senioren wie zum beispiel Hilfe im Alltag oder die Frage „Was ist in einer Notsituation zu tun“.

Wangen - Im hohen Alter selbstbestimmt in vertrauter Umgebung zu leben und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, ist der Wunsch vieler Menschen. Um Seniorinnen und Senioren in den Oberen Neckarvororten dabei zu unterstützen, hat die Stadt Stuttgart ein neues Angebot initiiert: Bei sogenannten präventiven Hausbesuchen kommen Mitarbeiter des Sozialamts bei Senioren vorbei und informieren über Angebote zur Entlastung im Alltag oder sozialen Teilhabe im Stadtbezirk. „Auch wenn aktuell noch kein Unterstützungsbedarf vorhanden ist“, sagt Claudia Brüning vom Sozialamt. Daher auch der Zusatz präventiv, also vorbeugend.

 

Start in Wangen

Die präventiven Hausbesuche, die für ältere Menschen ab 63 Jahren gedacht sind, haben im vergangenen Oktober in Wangen begonnen. Sechs Personen haben das Angebot bereits wahrgenommen. Seit Jahresbeginn finden sie auch in Hedelfingen, Obertürkheim und Untertürkheim statt, fünf Personen haben in diesen Stadtbezirken bislang einen Hausbesuch in Anspruch genommen. Die Rückmeldung ist gut. „Die Teilnehmer bewerten das Angebot positiv“, sagt Brüning. Außerdem ist geplant, die Hausbesuche auch in anderen Stadtbezirken anzubieten, sofern genügend Personal zur Verfügung steht. Dass dieses Angebot wichtig ist, wissen die Mitarbeiter des Sozialamts aus ihrer täglichen Arbeit. Denn was ist zu tun, wenn Senioren Unterstützung brauchen, weil sie zum Beispiel den Haushalt nicht mehr selbstständig führen können oder pflegebedürftig werden? Dann ist es gut zu wissen, an welcher Stelle es Hilfe gibt oder wer im konkreten Fall Ansprechpartner ist. Bei den Gesprächen erhalten die Senioren unter anderem Informationsmappen über Angebote wie den Bürgerservice Leben im Alter des Sozialamts, den Pflegestützpunkt, das Stuttgarter Netzwerk für Pflegende Angehörige oder Beratungs- und Hilfetelefone.

Thema Trauer und Verlust

Außerdem wird darüber gesprochen, wie die Senioren ihren Alltag bewältigen. Auch das Umfeld und die sozialen Kontakte können Themen sein: Gibt es Vertrauenspersonen? Ist man in einem Verein eingebunden? Wie ist der Kontakt zu den Nachbarn? Ebenso wird bei Bedarf über Mobilität, gesundheitliche Situation, Vorsorgevollmachten, Patientenverfügung oder Wohnsituation gesprochen. Bei den bisherigen Hausbesuchen waren laut Brüning insbesondere die Themen Trauer, Verlust von nahestehenden Personen, der Umgang mit körperlichen Beeinträchtigungen durch Krankheit und die Fragestellung „Wer hilft mir in Notsituationen?“ wichtig.