Kein Arzt, keine Dusche – eine über 80-jährige Corona-Patientin erzählt, wie sie in ihrem Pflegeheim der Bruderhaus Diakonie in Bad Urach unter der Einsamkeit der Quarantäne leidet. Gerade noch rechtzeitig wird sie in ein Krankenhaus gebracht.

Bad Urach - Heimlich gönnt sie sich einen Ausflug ins Leben. Sie drückt die Zimmertür auf, schiebt den Rollator mit Trippelschritten in den Gang und zwingt das linke Bein, das nicht mehr so recht will, mitzuziehen. Zwei, drei Meter schafft sie mit ihren über 80 Jahren und einer rheumatischen Arthritis, die ihr die Beweglichkeit genommen hat, immer mal wieder muss sie stehen bleiben. Seit sie in Quarantäne ist, geht ihr die Kraft aus, ihr fehlen die kleinen Runden durch den gemeinsamen Wohnbereich, ihr fehlen die anderen Alten, die alle in ihren Zimmern bleiben müssen, um eine weitere Ansteckung zu vermeiden.