Am 29. Dezember sendet das ZDF ein Winterspecial der beliebten Vorabendserie „Die Rosenheim-Cops“ – zur Prime Time, in voller Spielfilmlänge und mit vielen Reminiszenzen an frühere Folgen.

Rosenheim/Mainz - Während der Winter in Deutschland offiziell gerade mal angebrochen ist, neigt er sich ausgerechnet im traditionellen Winterspecial der „Rosenheim Cops“ schon wieder dem Ende entgegen: Schnee liegt nur noch auf den Bergen und rund um Bergbauernhöfe, es wird wärmer, der See taut auf – und gibt eine Wasserleiche frei.

 

Es ist ein Sohn aus gutem Haus – wobei der Ausdruck Villa oder Anwesen in diesem Fall besser passt. Die Unternehmerfamilie Herrling kommt hier in den geräumigen Zimmern zusammen. Der Tote war allerdings so etwas wie das schwarze Schaf der Familie, passte karrieretechnisch nicht zu seinen Geschwistern und hatte, wie sich herausstellt, Dreck am Stecken. „Er war der wildeste von meinen Söhnen“, umschreibt Mutter Margarethe Herrling (prominent besetzte Gastrolle: Michaela May) die Außenseiterposition.

Das ZDF zeigt die Folge „Mörderische Gesellschaft“ am Mittwoch, 29. 12., um 20.15 Uhr. Einmal in der Saison gibt es seit Jahren dieses Format in Spielfilmlänge – damit ist es doppelt so lang wie die üblichen Episoden, die dienstags im Vorabendprogramm laufen.

Dass das Special außerhalb der eigentlichen Staffel läuft, wird eingefleischten Fans der Serie vor allem an Rechtsmedizinerin Sandra Mai (Sina Wilke) auffallen: In den regulären Folgen ist sie schon vor einigen Wochen ausgestiegen und ersetzt worden, an diesem Abend jedoch ist sie dabei.

Es gibt eine zweite Leiche

Das Ermittlerteam besteht derweil aus der Stammbesetzung: Da sind die Kommissare Sven Hansen (Igor Jeftić) und Anton Stadler (Dieter Fischer), der nach dem Tod von Schauspieler Joseph Hannesschläger 2020 in der Rolle des Rosenheimer „Urcops“ Korbinian Hofer dessen Position eingenommen hat. Ihnen zur Seite stehen Polizist Michael Mohr (Max Müller) und Sekretärin Miriam Stockl (Marisa Burger).

Schnell haben sie in der Industriellenfamilie und der Firma einen Verdächtigen ausgemacht. Doch haben sie nicht nur doppelt so viel Zeit für den Fall – es gibt auch eine zweite Leiche. Der Yogalehrer von Margarethe Herrling, der ein auffallend enges Verhältnis zu der Witwe hat, ist auf die Terrasse der Villa gestürzt worden. Hängt das mit dem Tod des Unternehmersprösslings zusammen oder steht der doch nicht im Kontext eines Erbschaftsstreits? Irgendwann klären sich die Zusammenhänge - wie Stadler bairisch bekundet: „Jetzt schnackelt’s!“

An der Sekretärin ist eine Kommissarin verloren gegangen

Wie in jede Folge der „Rosenheim Cops“ gehört auch in das Special ein Nebenstrang aus dem Leben im Polizeipräsidium. Dieses Mal organisiert Marianne Grasegger (Ursula Maria Burkhart) vom Empfang eine Tombola zugunsten ihres Schrebergartenvereins. Allerhand Menschen bringen allerhand Ausrangiertes als mögliche Gewinne im Präsidium vorbei. In einem beleuchtbaren Globus findet Stockl 12 000 Deutsche Mark in bar, die aus einem Bankraub von vor 35 Jahren stammen. Sie macht sich an die Recherche, wer der Täter war. Und staunend stellt Grasegger fest, dass an der Sekretärin eine Kommissarin verloren gegangen ist.

Die D-Mark, die eigentlich längst ausgeschiedene Pathologin – es sind nicht die einzigen Reminiszenzen an vergangene Zeiten. Stadler und Hansen exerzieren den sonst auch oft zu hörenden Running Gag durch, den anderen mit alten Fällen aus ihren früheren Stationen in Passau und Hamburg ungefragt zu behelligen. Für Fans der „Cops“ gehört das ebenso zu den lieb gewonnenen Ritualen wie das „Stadler Ende“, bevor der Kommissar am Telefon auflegt. Und natürlich Stockls „Es gabat a Leich’“ – was sie nun gleich zwei Mal verkünden kann.

„Die Rosenheim-Cops – Mörderische Gesellschaft“: Mittwoch, 29. 12., 20.15 Uhr, ZDF