Zurück in der Nähe der Haltestelle auf dem Gelände einer Gärtnerei: Die ehemalige Inhaberin, die den Betrieb mittlerweile verpachtet hat, aber noch auf den Grundstück wohnt, weiß noch, wie die Stadtbahnhaltestelle nach Neckargröningen kam. „Am Anfang waren viele dagegen und alles hat sehr lange gedauert. Heute muss man aber sagen, dass die Haltestelle für unseren Ort viel Positives gebracht hat,“ berichtet die Anwohnerin. Auch seien viele ihrer ehemaligen Kunden mit der Bahn angereist. „Als die Haltestelle eingeweiht wurde, habe ich zu meinem Mann gesagt: ‚Jetzt können wir nach Teneriffa fahren und brauchen nicht einmal mehr unser Auto’“, fügt die Rentnerin schmunzelnd hinzu.

 

Nicht nur für Urlauber ist Remseck durch den Anschluss an das Netz der SSB zu einem attraktiven Wohnort geworden. Mit dem Stadtbahnhalt kamen auch viele Menschen, die im nahen Stuttgart arbeiten, studieren oder lernen. „In den letzten 20 Jahren ist die Einwohnerzahl unserer Stadt um fast 10.000 Personen gestiegen. Einen großen Anteil daran hatte auch die Verlängerung der Bahnlinie,“ erklärt Balzer. An Werktagen würden mittlerweile rund 4500 Fahrgäste auf dem Streckenabschnitt zwischen Mühlhausen und Remseck gezählt werden, heißt es von Seiten der SSB.

Als es am 3. Dezember 1996 zum Planfeststellungsbeschluss der Streckenverlängerung kam und nur wenige Monate später der Stadtbahnvertrag zwischen der Gemeinde und der SSB, einer hundertprozentigen Tochter der Landeshauptstadt Stuttgart, unterzeichnet wurde, war der Erfolg der Investition noch nicht absehbar. Zwar möchte der Verwaltungsmitarbeiter das Projekt nicht mit Stuttgart 21 vergleichen, doch gab es auch in Remseck kritische Stimmen. „Viele Gegner des Stadtbahnanschlusses haben uns Größenwahnsinn vorgeworfen. Wie sollte sich eine Gemeinde wie Remseck mit damals rund 19000 Einwohner ein solches Projekt leisten können?“, erläutert der Beamte die anfängliche Skepsis in Teilen der Bevölkerung.

Bus-Konzept ergänzt Stadtbahnanschluss

Tatsächlich wurde die Gemeindekasse für die Verlängerung der Linie und den Bau der Infrastruktur mit 20 Millionen DM belastet, was jedoch mit Erlösen aus dem Verkauf von Bauland finanziert werden konnte. Darüber hinaus muss die Stadtverwaltung Jahr für Jahr für die Kosten, die durch den Betrieb und die Instandhaltung der Bahnstrecke entstehen und nicht durch die Fahrkartenverkäufe gedeckt werden können, aufkommen. „Diese Kosten sind von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Da die Anlage schon etwas in die Jahre gekommen ist, bezahlen wir derzeit jährlich zwischen 300000 und 500000 Euro,“ verrät der Diplom-Verwaltungswirt.

Trotz der jährlichen Zuschüsse aus der Stadtkasse ist für Balzer klar, dass sich die Investition, die mit dem Baggerbiss am 21. Juli 1997 erstmalig sichtbar wurde, ausgezahlt hat. „Wir waren immer überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Stadtbahn hat unseren Ort attraktiver gemacht,“ ist sich der Verwaltungsmitarbeiter sicher. In Folge des Stadtbahnanschlusses, der vor allem bei Pendlern als wichtiges Standortkriterium gilt, ist das Bauland auf der Remsecker Gemarkung knapp geworden. „Wir begegnen der steigende Nachfrage nach Bauflächen beinahe täglich“, heißt es von Seiten der Stadtverwaltung und auch die ehemalige Gärtnereibesitzerin weiß, dass sich die Preise für Bauland in den vergangenen Jahren stark erhöht haben. „Mittlerweile haben wir fast schon Stuttgarter Verhältnisse“, fügt die Frau hinzu.

Vorbei an der historischen Schmiede, die 1688 eröffnet wurde und seit April 2012 als Museum dient und der evangelischen Martinskirche gelangt man zu den Schaukästen der örtlichen Vereine. Dort wirbt der Turn- und Sportverein für sein Sportfest im Juli, Liederkranz und Handharmonika-Spielring sind auf der Suche nach Nachwuchsmusikern.

Gebietsreform formt Remseck am Neckar

Aus den eigenständigen Gemeinden Aldingen, Hochberg, Hochdorf, Neckarrems und Neckargröningen machte die baden-württembergische Gebietsreform in den 1970er Jahren die sogenannte Verbundgemeinde Remseck am Neckar, die sich seit 2004 dank einer gestiegenen Einwohnerzahl –mittlerweile leben dort mehr als 25000 Menschen– als Große Kreisstadt bezeichnen darf.

Einen beträchtlichen Anteil daran hatte Pattonville, das bis 1993 eine amerikanische Siedlung war. Nach Abzug der US-Truppen wurde die Gemeinde aufgeteilt, sodass mittlerweile der westliche Teil zu Kornwestheim, das östliche Gebiet zu Remseck am Neckar gehört. Die Verwaltung der beiden Stadtteile wird von einem Zweckverband übernommen, dessen Vorsitz zwischen den Oberbürgermeistern der beiden Gemeinden wechselt.

Steigende Fahrgastzahlen trotz anfänglicher Skepsis

Zurück in der Nähe der Haltestelle auf dem Gelände einer Gärtnerei: Die ehemalige Inhaberin, die den Betrieb mittlerweile verpachtet hat, aber noch auf den Grundstück wohnt, weiß noch, wie die Stadtbahnhaltestelle nach Neckargröningen kam. „Am Anfang waren viele dagegen und alles hat sehr lange gedauert. Heute muss man aber sagen, dass die Haltestelle für unseren Ort viel Positives gebracht hat,“ berichtet die Anwohnerin. Auch seien viele ihrer ehemaligen Kunden mit der Bahn angereist. „Als die Haltestelle eingeweiht wurde, habe ich zu meinem Mann gesagt: ‚Jetzt können wir nach Teneriffa fahren und brauchen nicht einmal mehr unser Auto’“, fügt die Rentnerin schmunzelnd hinzu.

Nicht nur für Urlauber ist Remseck durch den Anschluss an das Netz der SSB zu einem attraktiven Wohnort geworden. Mit dem Stadtbahnhalt kamen auch viele Menschen, die im nahen Stuttgart arbeiten, studieren oder lernen. „In den letzten 20 Jahren ist die Einwohnerzahl unserer Stadt um fast 10.000 Personen gestiegen. Einen großen Anteil daran hatte auch die Verlängerung der Bahnlinie,“ erklärt Balzer. An Werktagen würden mittlerweile rund 4500 Fahrgäste auf dem Streckenabschnitt zwischen Mühlhausen und Remseck gezählt werden, heißt es von Seiten der SSB.

Als es am 3. Dezember 1996 zum Planfeststellungsbeschluss der Streckenverlängerung kam und nur wenige Monate später der Stadtbahnvertrag zwischen der Gemeinde und der SSB, einer hundertprozentigen Tochter der Landeshauptstadt Stuttgart, unterzeichnet wurde, war der Erfolg der Investition noch nicht absehbar. Zwar möchte der Verwaltungsmitarbeiter das Projekt nicht mit Stuttgart 21 vergleichen, doch gab es auch in Remseck kritische Stimmen. „Viele Gegner des Stadtbahnanschlusses haben uns Größenwahnsinn vorgeworfen. Wie sollte sich eine Gemeinde wie Remseck mit damals rund 19000 Einwohner ein solches Projekt leisten können?“, erläutert der Beamte die anfängliche Skepsis in Teilen der Bevölkerung.

Bus-Konzept ergänzt Stadtbahnanschluss

Tatsächlich wurde die Gemeindekasse für die Verlängerung der Linie und den Bau der Infrastruktur mit 20 Millionen DM belastet, was jedoch mit Erlösen aus dem Verkauf von Bauland finanziert werden konnte. Darüber hinaus muss die Stadtverwaltung Jahr für Jahr für die Kosten, die durch den Betrieb und die Instandhaltung der Bahnstrecke entstehen und nicht durch die Fahrkartenverkäufe gedeckt werden können, aufkommen. „Diese Kosten sind von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Da die Anlage schon etwas in die Jahre gekommen ist, bezahlen wir derzeit jährlich zwischen 300000 und 500000 Euro,“ verrät der Diplom-Verwaltungswirt.

Trotz der jährlichen Zuschüsse aus der Stadtkasse ist für Balzer klar, dass sich die Investition, die mit dem Baggerbiss am 21. Juli 1997 erstmalig sichtbar wurde, ausgezahlt hat. „Wir waren immer überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Stadtbahn hat unseren Ort attraktiver gemacht,“ ist sich der Verwaltungsmitarbeiter sicher. In Folge des Stadtbahnanschlusses, der vor allem bei Pendlern als wichtiges Standortkriterium gilt, ist das Bauland auf der Remsecker Gemarkung knapp geworden. „Wir begegnen der steigende Nachfrage nach Bauflächen beinahe täglich“, heißt es von Seiten der Stadtverwaltung und auch die ehemalige Gärtnereibesitzerin weiß, dass sich die Preise für Bauland in den vergangenen Jahren stark erhöht haben. „Mittlerweile haben wir fast schon Stuttgarter Verhältnisse“, fügt die Frau hinzu.

Neben den erhöhten Preisen für Bauflächen haben die Neckargröninger auch mit anderen Folgen der Stadtbahnhaltestelle zu kämpfen: Parkplatzmangel. Zwar hat man im Remsecker Rathaus mit der Eröffnung der Stadtbahnlinie ein neue Stadtbus-Konzept in Leben gerufen: Dank dreier Linien, die die Endhaltestelle in Neckargröningen anfahren, können die Bahnfahrer das eigene Auto in der Garage stehen lassen. Dennoch beschweren sich Anwohner über die Parksituation in den angrenzenden Straßen.

„Für die Pendler ist der Stadtbahnhalt natürlich eine prima Sache, für die Anwohner eher nicht“, lässt ein älterer Herr, der nur wenige hundert Meter von der Haltestelle entfernt wohnt, durchblicken, „Die Leute parken mit dem Auto um sechs Uhr morgens in unserer Straße und holen es erst abends wieder ab“.

Neckargröningen wird zum beliebten Ausflugsziel

Neckargröningen, idyllisch an Neckar und Rems gelegen, ist schon lange ein beliebtes Ausflugsziel. Auch am Donnerstagvormittag erkunden zwei Radfahrer, die auf dem Weg nach Mannheim in Stuttgart übernachtet haben, den kleinen Ort. Die Anlegestelle für Ausflugsboote, die die Schiffsreisenden bis nach Hessigheim bringen, der neu geschaffene Neckarstrand und ein dichtes Radwegenetz sorgen für einen hohen Freizeitwert. „Es ist sogar so, dass über die Jahre auch einige Stuttgarter dank der Stadtbahn entdeckt haben, dass es bei uns ganz schön ist“, erklärt Balzer.

Auf dem Weg zurück in die Großstadt geht es vorbei an grünen Wiesen, Flusswindungen und Weinbergen. Über den SSB-Betriebshof in Aldingen, der Platz für 40 Fahrzeuge bietet, die Haltestelle „Max-Eyth-See“, das EnBW-Kraftwerk in Münster und die Mineralbäder geht es zurück zum Hauptbahnhof.

Ab Sommer 2017 fahren nicht mehr Fahrzeuge der Stadtbahnlinie U14 nach Remseck, sondern der U12, die in Dürrlewang beginnt. „Wenn etwas Neues kommt, muss etwas Altes gehen“ – Das wissen die Neckargröninger aus der Vergangenheit.

Lernen Sie die Endhaltestelle der Linie U14 nach Remseck und den Ortsteil Neckargröningen in unserer Bilderstrecke kennen.