Durch die Corona-Krise wurde in den vergangenen Monaten zwangsläufig auch das Beziehungs- und Sexualverhalten vieler Menschen verändert. Bundesweit sind die Syphilis-Infektionen rückläufig, doch in einigen Bundesländern stieg die Zahl sogar.

Berlin - Die Corona-Pandemie hat mit ihren Einschränkungen für einige Monate auch das Beziehungs- und Sexualverhalten vieler Menschen verändert. Das wiederum hat sich aus Expertensicht vermutlich auf sexuell übertragbare Infektionen ausgewirkt. „Ich glaube, dass die sexuell übertragbaren Infektionen in der Zeit geringer waren, wahrscheinlich haben sich zu Beginn fast alle Menschen an die Regeln des Social Distancing gehalten“, sagt Norbert Brockmeyer, Präsident der Deutschen STI-Gesellschaft zur Förderung der sexuellen Gesundheit, anlässlich des Welttages Sexuelle Gesundheit am 4. September. 

 

Verschiedene sexuell übertragbare Krankheiten (STI) wie Gonorrhö (Tripper), Chlamydien- und HPV-Infektionen sind in Deutschland nicht meldepflichtig. Deshalb lägen dazu auch keine Daten vor, sagt eine Sprecherin des Berliner Robert Koch-Instituts (RKI). Zahlen sammelt das RKI unter anderem zu Syphilis-Infektionen. Hier gab es von Januar bis Juli bundesweit einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, von rund 3400 auf rund 3200 Infektionen. In einigen Bundesländern stieg die Zahl der Infektionen in dem Zeitraum allerdings - in Berlin zum Beispiel von 651 auf 690.