Die Aufarbeitung des Kindesmissbrauchs bei den Regensburger Domspatzen dauert an. Jetzt sollen sich nicht nur Lehrer, sondern auch ältere Schüler an jüngeren vergangen haben.

Regensburg - Nach einem Fernsehbericht über Missbrauchsfälle unter ehemaligen Schülern der Regensburger Domspatzen sucht das Bistum Kontakt zu möglichen Opfern. Betroffene könnten sich an das Bistum Regensburg wenden, heißt es in einer am Mittwoch verbreiteten Mitteilung. Den Beitrag des ARD-Magazins „Report Mainz“ habe man „mit Erschütterung und Bedauern“ gesehen.

 

Öffentlich bekannt wurden bisher Fälle, in denen Jugendliche Opfer körperlicher und sexueller Gewalt von Priestern und Erziehern geworden waren. Dem ARD-Beitrag zufolge haben sich aber auch ältere Schüler an jüngeren Schülern vergriffen.

33-Jähriger zu Bewährungsstrafe verurteilt

So wurde im Dezember 2016 vor dem Landgericht Regensburg ein heute 33 Jahre alter Mann zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Im Alter von 18 Jahren hatte er Kontakt zu zwei jüngeren Mitschülern des Domspatzen-Gymnasiums gesucht und sie danach missbraucht. Eines der Opfer hatte sich Anfang 2010 an das Bistum gewandt - dadurch kamen die Ermittlungen in Gang. Der Angeklagte räumte die Taten vor Gericht ein, wie ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte. Das sei der bislang einzige Fall, der der Justiz bekannt ist.