Den Start in die neue Oberliga-Saison hatten sich die Stuttgarter Kickers ganz anders vorgestellt. Nun wartet am 2. Spieltag ausgerechnet der SGV Freiberg auf die Degerlocher.

Digital Desk: Johannes Röckinger (jor)

Stuttgart - Der Start in die neue Fußball-Oberliga-Saison ging für die Stuttgarter Kickers mächtig in die Hose. Mit 0:1 verloren die Mannen von Trainer Ramon Gehrmann am vergangenen Samstag zuhause im Gazi-Stadion auf der Waldau gegen den FC Astoria Walldorf II. Und nun muss aus Sicht der Degerlocher am Samstag (Anpfiff 14 Uhr – Liveticker) ausgerechnet beim großen Aufstiegskonkurrenten SGV Freiberg, der zum Auftakt einen Punkt aus Oberachern (1:1) mit nach Hause nahm, der Fehlstart verhindert werden. „Wenn die Mannschaft geschlossen auftritt und die Vorgaben des Trainers gut umsetzt, bin ich guter Dinge“, so der Sportliche Leiter Lutz Siebrecht.

 

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Unter der Woche stand für die Kickers eigentlich das Achtelfinale im WFV-Pokal gegen den TSV Berg an. Doch mehrere Corona-Verdachtsfälle im Umfeld des Gegners führten dazu, dass der Württembergische Fußball-Verband die Partie kurzfristig absagen musste. Das Pokalspiel der Freiberger konnte dagegen am Mittwoch wie geplant durchgeführt werden. Mit 2:1 gewann das Team von Chefcoach Evangelos Sbonias beim Oberliga-Konkurrenten SSV Reutlingen und zog damit in die nächste Runde ein. Ein kleiner Vorteil für die Kickers? „Nicht wirklich“, sagt Siebrecht. „Natürlich hat das Spiel die Freiberger Kraft gekostet – aber sie haben durch den Sieg auch ordentlich Selbstvertrauen getankt“, ergänzt er.

Mangelnde Effektivität

Derweil erwartet der 53-Jährige im Freiberger Wasenstadion ein extrem kampfbetontes Spiel. Es sei gut möglich, dass Kleinigkeiten das Spiel entscheiden könnten. „Freiberg verfügt über enorme Qualitäten, wir müssen alles auf den Platz bringen, um dort erfolgreich zu sein“, so Siebrecht. Am Samstag wird es für die Kickers besonders auf die Defensive ankommen. Die Abwehr der Blauen um Julian Leist und den Ex-Freiberger Denis Zagaria bekommt es mit einer ausgezeichneten Offensive zu tun. Der zweitligaerfahrene Marco Grüttner, Dominik Salz und Ex-VfB-Spieler Marcel Sökler können in jedem Spiel den Unterschied machen.

Gegen Walldorf fehlte es in der Offensive der Kickers deutlich an Effektivität. Ein Pfostenschuss von Ivo Colic war die einzige wirkliche Chance in 90 Minuten. Aus dem Mittelfeld kam dazu zu wenig. „Bei unserer Klasse müssen wir mehr Chancen erarbeiten“, sagte Rückkehrer Kevin Dicklbauer nach dem Spiel.

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Auch der nicht ganz fitte Mijo Tunjic brachte in den letzten 30 Minuten keine Wende mehr. Fraglich bleibt, ob es am Samstag für einen Startelf-Einsatz reicht. „Wir sind schlecht in die Saison gestartet – da beißt die Maus keinen Faden ab. Aber es ist jetzt schwer zu sagen, welche Dinge wir in Freiberg besser machen müssen. Die beiden Spiele kann man nicht miteinander vergleichen“, so Siebrecht.

Gute Nachrichten gibt es von Abwehrspieler Niklas Kolbe und Offensivmann Markus Obernosterer. Beide Akteure sind nach ihren Verletzungen wieder zurück im Training – allerdings kommt das Spiel am Samstag noch zu früh.