Die Debatte ist in vollem Gang: Viele Leser befürworten den Vorschlag eines Pendelverkehrs zum Bärenschlössle und hoffen auf unbürokratische Umsetzung. Eine Auswahl an Leserstimmen:

Stadtleben/Stadtkultur: Jan Sellner (jse)

Stuttgart - Seit einigen Tagen liegen im Bärenschlössle Unterschriftenlisten aus, auf denen ein E-Bus-Shuttle für Gehbehinderte zu dem beliebten Ausflugsziel gefordert wird. Initiator ist der ehemalige Lehrer und Bärenschlössle-Fan Peter Gernbacher (68). In der Samstagsausgabe haben wir die Idee vor- und zur Diskussion gestellt. Hier ein erstes Meinungsbild der Leser:

 

Tolle Idee

Hallo, bin begeistert, eine ganz tolle Idee. Wollte schon so lange mal wieder hin, aber es geht nicht mehr zu Fuß. War als Kind ganz oft dort. Hoffentlich wird was draus. Renate Franck, Stuttgart

Wer bezahlt?

Ich finde die Idee sehr gut! Es werden aber Fragen auftauchen: Wer bezahlt? Wer darf mitfahren? Wo parken die Fahrgäste? usw. Gerd Wistuba, Stuttgart

Bus oder Bähnle

Die von Herrn Gernbacher vorgeschlagene Shuttle-Idee zum Bärenschlössle wäre eine sensationelle Bereicherung dieses beliebten Ausflugsziels. Speziell für ältere und gehbehinderte Menschen, aber auch für Eltern mit Kleinkindern wäre das wunderbar. Es muss nicht einmal ein Shuttlebus sein, denkbar wäre auch ein kleiner Zug mit kleinen Anhängern samt Rollstuhlbefestigung für ca. 30 bis 40 Menschen, wie sie bei Landesgartenschauen verwendet werden. Ich könnte mir auch eine kleine schienengebundene Bahn wie auf dem Killesberg vorstellen, die auf einer Seite des Bärensträßles bequem Platz hätte, ohne die zahlreichen Fußgänger zu stören – natürlich mit umweltfreundlichem und schadstofffreiem Betrieb. Das wäre für alle Bürger eine Bereicherung. Das Ganze könnte natürlich nur mit einer kleinen Beförderungsgebühr Sinn machen, die aber sicherlich jeder Nutzer gerne entrichten würde. E. S. (Name der Redaktion bekannt)

Priorität eins

Ich finde die Idee sehr, sehr gut. Behinderte Menschen und alte Menschen haben es in unserer Gesellschaft schwer genug. Priorität eins würde ich sagen. Martina Martens

Hürden am See beseitigen

Mein Mann ist auf einen elektrischen Rollstuhl angewiesen und er hat kein Problem damit, vom Parkplatz aus auf dem asphaltierten Weg zum Bärenschlössle zu gelangen. Insofern wäre ein Shuttlebus für uns auch keine Option. Super wäre es aber, wenn man kurz vor dem Bärenschlössle einen Behindertenparkplatz einrichten würde. Was uns große Schwierigkeiten macht, ist die Tatsache, dass auf den Wegen direkt am See einige Hürden zu bewältigen sind, da die Wege durch viele Wurzeln etc. sehr uneben sind. Außerdem rasen hier ständig Fahrradfahrer an einem vorbei. Auch für fitte Fußgänger ist das äußerst unangenehm. Hier besteht dringend Handlungsbedarf. Ulla Wagner, Stuttgart

Wir sind selbst betroffen

Die Idee eines Shuttlebusses muss prämiert werden. Wir sind selbst betroffen und waren immer gerne am und um das Bärenschlössle herum unterwegs. Renate und Eberhard Reif

Überfälliges Angebot

Das hätte ich mir schon vor Jahren gewünscht, um meine Mutter nochmals dorthin führen zu können. Nun kann sie aufgrund ihres hohen Alters (91) auch nicht mehr nach Stuttgart kommen (330 Kilometer Entfernung), so dass sie das Bärenschlössle nie mehr sehen und genießen wird können. Umso mehr würden wir uns freuen, wenn es in Zukunft für alle gehbehinderten Menschen erreichbar wäre! Christiane Weber

Gerne auch Rikschas

Mit großer Freude würden wir ein solches Angebot annehmen – gerne auch mit Rikschas. Warum gibt es das nicht schon längst? D. Auch

Autofirmen dafür gewinnen

Ich bin begeistert von dieser Idee. Sie lässt sich sicher problemlos umsetzen, da wir ja eine Autostadt sind und potenzielle Autofirmen vor Ort haben, die ein Elektrofahrzeug spenden könnten. Sie würden durch Werbung davon profitieren. S. Kächele

An die Zukunft denken

Auch wenn ich erst 24 bin, denke ich zum Beispiel an unsere über 90-jährige Nachbarin, die immer gerne zum Bärenschlössle gegangen ist. Irgendwann wurde der Weg vom Bus zum Schlössle zu weit. Hätte es den Shuttle schon vor ein paar Jahren gegeben, hätte sie noch lange selbstständig Ausflüge dorthin machen können. Daher unterstütze ich diese Idee. Denn genau das ist ja das Wichtige für ältere/eingeschränkte Menschen: so viel wie möglich selbstständig machen zu können. Wichtig ist allerdings, dass die Fahrzeiten auf den Takt der Buslinie 92 abgestimmt werden, der an der Station Forsthaus II hält. Jagat Eberding, Stuttgart

Wir werden alle mal alt

Mein Mann und ich finden die Idee zur Einrichtung eines Elektro-Shuttles für gehbehinderte Menschen super. Schließlich werden wir alle mal alt. Es kann doch nicht die Welt kosten, und der Pächter selbst könnte doch auch etwas initiieren. Schließlich kommt ihm das auch zugute. Ein Spendenaufruf zum Thema würde sicher auch den einen oder anderen Euro einbringen. Das Ganze sollte ohne viel Bürokratie umgesetzt werden können – hoffen wir! Bea und Peter König

Andere Dinge sind wichtiger

Vor einem Shuttle gibt es wichtigere Nahverkehrsprojekte, die angegangen werden müssten: Erweiterung der S-Bahn Stammstrecke auf vier Gleise, U- und S-Bahn Ringlinien und ein 24 h U-Bahn Betrieb. Wenn dann noch Geld übrig ist, dann auch ein Bärenschlössle-Shuttle überlegenswert sein.

S. Vogt

Beste Idee aller Zeiten

Ein Shuttle zum Bärenschlössle ist die beste Idee aller Zeiten! Ich, 72 Jahre, bin in Heslach aufgewachsen und leider seit acht Jahren gehbehindert. Die Krone wäre natürlich, mit einer Rikscha durch die Wald-und-Seen-Landschaft zu fahren. Vielleicht denkt man an uns Behinderte.

Christa Erhart, Stuttgart

E-Zügle statt E-Bus

Ich finde die Idee sehr gut, würde aber vorschlagen, ein E-Zügle einzusetzen, wie sie in vielen Städten zu Rundfahrten verwendet werden. Wenn dazu noch die Sitzbänke hochgeklappt werden können, würde dies Rollstuhlfahrern die Mitfahrt ermöglichen. Man benötigt dafür nur eine Person als Personal und würde sicher auch Familien mit kleinen Kindern für eine Fahrt begeistern können. Pro Fahrt kämen so mehr Menschen zum Zuge als beim Einsatz von Fahrrad-Rikschas. Am Wochenende wäre eine stündliche Taktung vorstellbar, bei Bedarf eben auch kürzer. Ob es sich jedoch unter der Woche tragen würde, wage ich zu bezweifeln.

Karin Merkle, Stuttgart

Schlechte Beschilderung

Auch wenn man für eine Wanderung zum Bärenschlössle mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen will, tut man sich schwer. Auf der Internetseite des Bärenschlössle wird der Weg ab der Haltestelle Schattengrund der Linie 92 beschrieben – verbunden mit dem Hinweis, dass diese sehr selten verkehrt. In etwa einer Stunde könnte man das Bärenschlössle auch von der S-Bahn-Haltestelle Universität aus über den Pfaffenwaldring erreichen, wenn eine entsprechende Beschilderung vorhanden wäre. Selbst von der Solitude aus ist es mühsam, den Einstieg in den Wanderweg zum Bärenschlössle wirklich zu finden.

Ähnlich sieht es übrigens beim Wanderziel Katzenbacher Hof aus: Als Ausgangspunkt wird die Haltestelle Max-Planck-Institute der Buslinie 81 empfohlen. Aber dort findet sich dann keinerlei Hinweis, wie man zum Wanderweg gelangt. Weitere Beispiele könnte ich hinzufügen, durchweg auf Stuttgarter Gemarkung. Kommt man aufs Gebiet der Stadt Esslingen, ist die Ausschilderung zu beliebten Wanderzielen vorbildlich.

Ludwig Köhler, Stuttgart

Eher nicht praktikabel

Als regelmäßige Besucher des Bärenschlössle müssen wir leider feststellen, dass in letzter Zeit vermehrt Autofahrer von der Magstadter Straße aus den Waldparkplatz unmittelbar am Bärenschlössle anfahren, da die betreffenden Schranken immer geöffnet sind.

Zur Beurteilung eines Shuttle-Verkehrs ergeben sich folgende Fragen: Wer soll die E-Bus-Fahrten durchführen und wer finanzieren? An welchen Tagen soll das geschehen? Insbesondere an Wochenenden sind die Wege von Fußgängern stark frequentiert.

Ein Shuttle wäre unter gegebenen Voraussetzungen denkbar. Allerdings bezweifle ich, ob dies auf die Dauer praktikabel ist. Insbesondere bei schlechtem Wetter dürfte die Nachfrage nicht kostentragend sein. Meines Erachtens könnte die Zufahrt von der Magstadter Straße aus ohne allzu großen Aufwand auch für Rollstuhlfahrer gut nutzbar hergestellt werden. Dies gilt auch für Gehbehinderte mit Rollator. Zusätzlich könnten an dieser Strecke noch einige Ruhebänke aufgestellt werden.

P. Heiner, Stuttgart

So geht’s

Endlich! Das ist eine tolle Idee, die Herr Gernbacher da vorschlägt. Und (nur) so wird das dann auch nicht „ausarten“.

Agnes & Jürgen Mogel, Leinfelden-Echterdingen

Zügig damit beginnen

Ich hatte diese Idee schon vor einiger Zeit formuliert und hoffe, dass sich jetzt viele Mitstreiter dafür finden und sich das Ganze dann auch realisieren lässt. Ob elektrisch oder mit Muskelkraft ist mir egal – Hauptsache, dass! Wenn das noch in diesem Jahr begänne, wäre das großartig. Wir sind nämlich schon betagt und wissen nicht, wie viele Sommer wir noch erleben werden. Reservierungen müssten auch möglich sein, damit man nicht umsonst anfährt. Bitte geben Sie uns Bescheid über die Aussichten und die Resonanz. Guten Erfolg!

Maria und Manfred Schick

Vielleicht wird unser Traum wahr

Wir freuen uns über diese Resonanz zum Thema Zubringerdienst zum Bärenschlössle. Einst mit meinen Eltern, danach mit unseren Söhnen und in den letzten Jahren mit unseren vier Enkeln war das Bärenschlössle regelmäßig unser Ziel. Leider ist mein Mann seit zwei Jahren auf den Rollator angewiesen und so können wir nur noch von einem gemeinsamen Besuch träumen. Aber vielleicht wird unser Traum dank Ihrer Unterstützung noch einmal wahr. Gerne bezahlen wir dafür Fahrgeld.

Doris Ernst, Leonberg http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.was-sich-stuttgarter-wuenschen-baerenschloessle-fuer-alle.d634673a-0d9e-428b-ba4f-51e5dc9d09d1.html http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.unterschriftenaktion-gestartet-buerger-fordern-shuttle-zum-baerenschloessle.a3a383bc-7fe5-47d2-bef1-b2727db4617c.html http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.200-jahre-baerenschloessle-stuttgarts-maerchengarten.80014717-4495-40d8-a7ca-6ad9b35cd994.html