Deniz Keser entwickelt mit seinem Team ein Sicherungselement für Absperrungszäune. Die Zäune sollen dadurch sicherer stehen und bei Festivals keine Gefahr mehr darstellen.

Stuttgart - Sommer 2016: Auf dem Southside-Festival in Neuhausen ob Eck flogen durch ein heftiges Unwetter nicht nur Zelte durch die Luft, auch Absperrungszäune kippten um. Solche Wetterverhältnisse können für Festivalbesucher gefährlich werden. Damit Zäune auch die stärksten Winde überstehen, hat Deniz Keser zusammen mit seinem Geschäftspartner Wolfgang Haase ein Sicherungselement erfunden. Keser ist Geschäftsführer des Büros Südwind sowie des Stuttgart Electronic Music und des Songkran Festivals.

 

Der Anstoß zur Erfindung kam Ende 2013 von Mitgesellschafter Klaus Schränkler. „Mein Umfeld sieht mich als Pragmatiker mit vielen Ideen“, sagt Keser. Deshalb sei er der Richtige gewesen, sich um eine neue Halterung für Bauzäune Gedanken zu machen. Zusammen mit Haase testete er erste Entwürfe auf Festivals. Fünf Jahre dauerte es bis sie mit ihrer „innovativen Idee“ wie Keser sagt, zufrieden waren. Anfang Februar hielten sie das Patent in den Händen.

Mobiles Sicherungselement

Herkömmliche Sicherungen für Bauzäunen sind meist aus Beton mit einem Gewicht von ca. 30 Kilogramm. Im Gegensatz dazu ist Keser, Schränkler und Haases mobiles Sicherungselement ein Hohlkörper. Leer ist es dadurch einfach zu transportieren, so Keser. Dieser kann mit Wasser oder Sand, sowie anderen Materialien befüllt werden. So wird die Sicherung bis zu 60 Kilogramm schwer. Ist der Untergrund eine Wiese oder ein Acker, kann die Bauzaunsicherung zudem mit Erdschrauben fixiert werden. Auch Unebenheiten im Boden können ausgeglichen werden. „Durch die großen Abmaße, das größere Gewicht und die Möglichkeit zu fixieren, kommen wir zu einer unglaublich hohen Standfestigkeit, die herkömmliche Bauzaunfüße um ein Vielfaches übersteigt“, fügt Keser hinzu. Stehen Bauzäune an Notausgängen, werden die Sicherungselemente in grün produziert und leuchten bei Nacht.

Auch andere Länder sollen profitieren

„Da großes Interesse herrscht, möchten wir so bald wie möglich mit der Produktion beginnen“, sagt der Geschäftsführer. Denn das Sicherungselement könne nicht nur auf Festivals eingesetzt werden. Auch auf Baustellen oder Absperrungen beispielsweise bei Demonstrationen sei es zudem sinnvoll. Außerdem sollen andere Länder von dem Patent profitieren, deshalb plant Keser mit seinem Team Lizenzen außerhalb von Deutschland zu vergeben.

Zu Beginn bekamen sie konzeptionelle Unterstützung von Stefan Kaufmann, Bundestagsabgeordneter der CDU, der sie nun als Schirmherr weiter unterstützt. Doch von der Idee bis zum ersten Prototyp haben sie alles selbst finanziert. Ihren Prototyp zeichnete das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg 2015 mit einer Urkunde aus.