Ihre Auftritte mit Tigern und Löwen machten die deutschen Magier „Siegfried & Roy“ weltberühmt. Nun ist Roy Horn mit 75 Jahren an Covid-19 gestorben. Die Welt des Entertainment trauert.

Las Vegas - Die Show-Welt und die Fans trauern um den Magier Roy Horn, der mit 75 Jahren nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben ist.

 

Der Illusionist David Copperfield würdigte ihn in der Nacht auf Samstag als „wunderbaren Künstler“ und „Legende“. Er habe nicht nur für die Unterhaltung, sondern auch für die Gesellschaft viel getan, ergänzte Copperfield auf Twitter.

Horn war am Freitag (Ortszeit) in einem Krankenhaus in Las Vegas im Bundesstaat Nevada an den Folgen der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, wie Sprecher Dave Kirvin zuvor der Deutschen Presse-Agentur bestätigt hatte.

Auch Hollywood-Star Arnold Schwarzenegger zeigte sich betroffen. „Ich habe Roys Magie und seine Stunts geliebt. Ich kann nicht glauben, dass er nicht mehr da ist“, schrieb er auf Twitter. „Ich habe es immer geliebt, Siegfried & Roy zu sehen, zwei großartige Einwanderer, die einen neuen Unterhaltungsmaßstab gesetzt haben. Niemand konnte mit ihrem Talent und ihrer Energie mithalten. Sie hatten buchstäblich die beste Show in der Geschichte von Vegas“, fügte der Schauspieler und frühere Gouverneur Kaliforniens hinzu.

Der in Nordenham bei Bremen geborene Dompteur Horn und sein Partner Siegfried Fischbacher waren für ihre Auftritte mit weißen Tigern und Löwen als Duo „Siegfried & Roy“ weltbekannt. „Heute hat die Welt einen der Großen der Magie verloren, aber ich habe meinen besten Freund verloren“, sagte Fischbacher (80) in einer Mitteilung. „Schon bei unser ersten Begegnung wusste ich, dass Roy und ich zusammen die Welt verändern würden. Es hätte keinen Siegfried ohne Roy und keinen Roy ohne Siegfried gegeben.“

Auch Politiker melden sich zu Wort

Der Schauspieler und Sänger David Hasselhoff reagierte ebenfalls bestürzt. „Ich werde Roy, den wahren Tiger King, vermissen!“, schrieb er auf Twitter und postete dazu ein Foto mit dem Künstlerduo . Zugleich sprach er Fischbacher „in dieser traurigen, traurigen Zeit“ Mut zu.

Der Zauberer Criss Angel bedankte sich auf Twitter für die Inspiration durch Roy Horn: „Sie haben den Weg bereitet und werden auf ewig vermisst werden.“

Auch aus der Politik kamen Trauerbekundungen. Der Gouverneur von Nevada, Steve Sisolak, schrieb: „Vielen Dank, Roy, für die jahrelange Unterhaltung der Menschen in Nevada und der Besucher.“ Seine Gedanken und Gebete seien mit der Familie des gestorbenen Magiers.

Die Bürgermeisterin der Casino-Stadt, Carolyn Goodman, sagte, „Siegfried & Roy“ stünden für das, was Las Vegas als Unterhaltungsmetropole der Welt ausmache. Das Duo habe eine mehr als spektakuläre, unnachahmbare Show geboten. „Wir sind am Boden zerstört über den Verlust von Roy, eines einzigartigen Entertainers und lieben Freundes.“

Ende der 1960er kam das Duo nach Las Vegas

Die Karriere des Duos in Las Vegas war im Oktober 2003 geendet, als ein Tiger Roy Horn bei einer Vorstellung schwer verletzte. Von dem starken Blutverlust, Schlaganfällen und einer Gehirnoperation nach dem Unfall konnte sich Horn nie mehr vollständig erholen.

„Roy war sein ganzes Leben lang ein Kämpfer, auch in diesen letzten Tagen“, erklärte Fischbacher. Er dankte den Ärzten und Krankenschwestern im Mountain View Hospital. Sie hätten „heldenhaft gegen das heimtückische Virus“ gekämpft, „das am Ende Roy das Leben nahm.“

Schon als Kind im Nachkriegsdeutschland hatte Horn seine Liebe zu exotischen Tiere entdeckt, darunter einem Geparden namens „Chico“ im Bremer Zoo. Er heuerte als Steward auf einem Kreuzfahrtschiff an, wo er Fischbacher traf. Mit Zauber- und Tiertricks arbeiteten sie sich nach oben.

1967 kamen die beiden nach Las Vegas, gut zwei Jahrzehnte später handelten die „Meister der Illusion“ mit dem „Mirage“-Hotel in der Casino-Stadt einen Millionen-Deal aus. Mit spektakulären Illusionen und exotischen Tieren, darunter die seltenen weißen Tiger, begeisterten die deutschen Entertainer Fans aus aller Welt.