Im Altkreis Leonberg verzeichnen Polizei und Feuerwehr nur kleinere Einsätze. In Pforzheim und im Enzkreis gibt es schwerwiegendere Vorfälle.

Altkreis - Verhältnismäßig ruhig ist die Silvesternacht im Altkreis Leonberg verlaufen. Drei Mülleimer haben gebrannt im Kreis Böblingen, davon zwei in Leonberg und einer in Renningen, eine Hecke, ein von Kindern selbst gebauter Holzverschlag in Sindelfingen, eine Baustellenplane in Schönaich sowie ein mittlerer Brand an einem Haus in Rutesheim sind die Bilanz der Feuerwehren. In allen Fällen geht die Polizei davon aus, dass die Brände durch Feuerwerkskörper verursacht wurden. Das Polizeipräsidium Ludwigsburg meldet zudem in seinem Zuständigkeitsbereich (Kreise Böblingen und Ludwigsburg) 40 Streitigkeiten und Körperverletzungen sowie etwa 20 Ruhestörungen, die aber keine größeren Einsätze nach sich gezogen hätten.

 

Raketenreste zu früh entsorgt

Zu früh entsorgte Böllerreste waren vermutlich der Grund für einen Feuerwehreinsatz gegen 01.30 Uhr in Rutesheim. Eine Kunststoffmülltonne, die auf einem Lichtschacht vor einem Einfamilienhaus stand, fing an zu brennen und in der Folge zu schmelzen. Der flüssige Kunststoff der Mülltonne floss in den Lichtschacht und entfachte dort ein weiteres Feuer an einer Kunststofffolie. Die Feuerwehr Rutesheim, die mit drei Fahrzeugen und 17 Wehrleuten anrückte, musste die Außenfassade des Gebäudes öffnen, um eventuelle Glutnester ausfindig machen zu können. Von der Leonberger Feuerwehr wurde zur Unterstützung eine Drehleiter angefordert. Das Feuer wurde schnell gelöscht, Glutnester jedoch keine aufgefunden. Dennoch entstand ein Schaden von rund 5000 Euro.

Rauch, aber kein Feuer

Rauch aus dem Leo2000-Hochhaus – diese Meldung ging um 0.33 Uhr bei der Leonberger Feuerwehr ein. beobachtet hatte dies jemand vom Pomeranzengarten aus. Vor Ort konnte die Feuerwehr aber keine Rauch entdecken. Gegen 23.20 Uhr wurde in Leonberg an der Bushaltestelle Leo-Center ein brennender Mülleimer gemeldet, um 1.12 Uhr dann an der Haltestelle Albert-Schweitzer-Gymnasium. In Renningen hat in der Silvesternacht ein Abfalleimer auf dem Schulhof des Schulzentrums gebrannt. Die Feuer wurden jeweils schnell gelöscht.

Mädchen brennenden Böller in die Hand gedrückt

Weniger friedlich ging es dagegen in Pforzheim zu, wie das zum 1. Januar neu eingerichtete Polizeipräsidium mitteilt. So wurde gegen 1.20 Uhr zwei zehn und zwölf Jahre alte Mädchen durch Feuerwerkskörper verletzt. Wie die Polizei mitteilte, hatten zwei bislang unbekannte Männer der Zehnjährigen einen Böller in die Hand gedrückt, der aber bereits brannte. Als die Schwester dies bemerkte und den Böller wegwerfen wollte, explodierte dieser. Beide Mädchen wurden an den Händen verletzt und mussten im Krankenhaus versorgt werden. Die Fahndung nach den Männern blieb bislang erfolglos.

In einem anderen Fall war ein 24 Jahre alter Deutscher um Mitternacht auf dem Leopoldplatz aus einer Gruppe heraus mit Feuerwerkskörpern beworfen. Als er sich beschwerte, wurde er von drei jungen Männern angegangen, geschlagen und dadurch leicht verletzt. Zu diesem Zeitpunkt meldete die Polizei eine Versammlung von rund 600 Menschen mit Migrationshintergrund auf dem Platz. Die Beamten vor Ort eilten dem 24-Jährigen zu Hilfe und nahmen einen 19-jährigen und einen 24-jährigen Iraker, die als tatverdächtig gelten, fest. Der dritte Mann konnte fliehen.

Feuer greift auf Wohnhaus über

In Pforzheim wurden in der Silvesternacht nach Angaben der Polizei ein Raubdelikt, drei Diebstahlsdelikte, vier Körperverletzungsdelikte, fünf Sachbeschädigungsdelikte und ein Widerstandsdelikt angezeigt. Auch Balkonbrände durch Feuerwerkskörper gab es mehrere. In Remchingen explodierte einem 27-Jährigen ein Böller in der Hand. In Ötisheim sollte ein Mann nach einem Sturz auf den Kopf behandelt werden, verhielt sich aber so aggressiv den Rettungskräften und später Polizisten gegenüber, dass er in Gewahrsam genommen wurde. Der Italiener war stark alkoholisiert und muss mit einer Anzeige rechnen.

Im Ortsteil Weiler der Gemeinde Keltern hat in der Silvesternacht ein Feuer in einer Scheune auf ein Wohnhaus übergegriffen. Der Brand war gegen 2 Uhr ausgebrochen. Es entstand ein Schaden von 700 000 Euro. Die Bewohner konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Hier ermittelt die Kriminalpolizei.