Ein historischer Moment: Die Stadt Sindelfingen setzt erstmals auf stationäre Radaranlagen – wie Leonberg auch.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Böblingen - Er steht zwar schon ein Weilchen an der Kreuzung zwischen der Neckarstraße und der Böblinger Straße: Aber Sindelfingens (Kreis Böblingen) erster stationärer Blitzer ist erst seit kurzem scharf geschaltet. Momentan kann er allerdings nur Geschwindigkeitsüberschreitungen ahnden, die Eichung für Rotlichtvergehen steht noch aus. Damit können sich die Sindelfinger langsam an die neue Verkehrsüberwachung gewöhnen: ein halbes Dutzend weiterer Radaranlagen soll schließlich folgen. Im Haushalt stehen dafür dieses Jahr 300.000 Euro bereit. Bisher setzte die Autostadt ausschließlich auf Kontrollen mit mobilen Geräten. Auch der Leonberger Gemeinderat hat einen Sinneswandel vollzogen und im Mai für 440.000 Euro die Anschaffung von acht Blitzern beschlossen. Am Hirschbrunnen werden außerdem neuerdings Falschabbieger fotografiert.

 

In Sindelfingen soll der Verkehr bald auch in der Leonberger Straße am Pfarrwiesengymnasium und am Calwer Bogen überwacht werden. An der Hanns-Martin-Schleyer-, der Mahdentalstraße und in Maichingen sind weitere Standorte geplant. In Leonberg sollen fünf der grauen Säulen in der Innenstadt positioniert werden, die anderen drei in den Ortsteilen Warmbronn, Gebersheim und Höfingen. Die Stadtorte wurden aufgrund von Empfehlungen der Polizei und Lärmmessungen ausgewählt.

Die stationären Anlagen sollen dauerhaft neuralgische Punkte entschärfen

Die mobilen Kontrollen sollen in beiden Städten nicht zurückgefahren werden. Sie sind jedoch personalintensiv. Und die stationären Anlagen sollen dauerhaft neuralgische Punkte entschärfen. In Leonberg hat die Radaranlage beim Westanschluss an die A  8 überzeugt: Seit dort Rotlichtsünder geblitzt werden, ist die Kreuzung kein Unfallschwerpunkt mehr.

In der Leonberger Bahnhofstraße hat der erste Blitzer der Innenstadt in 72 Stunden 119 Verkehrssünder erwischt. So lautete die Bilanz vom vergangenen Wochenende. Sie sind verbotenerweise von der Bahnhofstraße in die Kreuzung am Hirschbrunnen eingefahren. An dem Platz war es immer wieder zu gefährlichen Situationen mit teils waghalsigen Abbiegemanövern in andere Straßen gekommen.